Was will die RatCon?

Wenn jemand etwas anderes tut als er vorher versprochen hat – wie nennt sich dieses Verhalten? Unzuverlässigkeit? Täuschung? Sprunghaftigkeit?

Die RatCon sollte dieses Jahr neu aufgezogen werden. Con-Organisator Reiner Heep betonte im Januar, dass die diesjährige Convention zwar an bewährten Inhalten festhalten werde, er zugleich aber für mehr Vielfalt sorgen wolle: „Natürlich wird die RatCon auch weiterhin die Das Schwarze Auge-Hauscon bleiben. Ich möchte darüber hinaus aber die Vielfalt zurückholen, die sie früher ausmachte.“

Dieser Ankündigung sind keine Taten gefolgt. Ein Blick in das Programmheft zeigte eine traurige Themenarmut. Die üblichen Workshops, die üblichen Lesungen. Gegenüber dem Programm von 2011 gab es nur Detailänderungen. Innovation? Vielfalt? Fehlanzeige.

Das muss nicht mal falsch sein. Vielen Besuchern hat die RatCon 2012 gefallen. Die diversen Foren sind voll des Lobes. Dennoch muss sich Ulisses die Frage gefallen lassen, warum sie eine Neuausrichtung und eine größere Vielfalt ankündigen, wenn letztlich nur der Veranstaltungsort gewechselt wird und ansonsten alles beim Alten bleibt?

Im Widerspruch zu den Ankündigung von Reiner Heep ist die RatCon nicht vielfältiger geworden. Dabei hat sogar das Programmheft noch mehr Vielfalt versprochen als auf der RatCon tatsächlich anzutreffen war. Wie Con-Besucher berichteten, gab es beispielsweise keinen Stand von Prometheus-Games, obwohl er auf dem Übersichtsplan eingezeichnet war. Auch das Angebot im Bereich der Tabletop-Spiele soll hinter den Ankündigungen zurückgeblieben sein. Die im Programmheft versprochene Infinity-Demorunden soll es demnach am Samstag nicht gegeben haben.

Was also will Ulisses? Soll die RatCon, wie im Januar angekündigt, durch eine Neuausrichtung und durch mehr Vielfalt eine der „großartigsten Rollenspiel-Cons Deutschlands“ werden? Oder soll die RatCon einfach nur eine großartigte DSA-Con werden? Auch das wäre völlig in Ordnung. Nur sollte man es vorher so sagen.

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