Besuch auf der RatCon 2014

RatCon-Eingang
RatCon in der Stadthalle Unna

Etwas überraschend stand an diesem Wochenende die 19. RatCon vor der Tür. Erwartet hatte ich die Ulisses-Hauscon frühestens für Mitte des Monats. Aber eine RatCon vom 1. bis zum 3. August? Das muss die früheste Con seit Menschengedenken sein (tatsächlich fand nur die allererste RatCon noch früher statt).

Doch robust wie Rollenspieler nun mal sind, hatte ich mich rasch vom Schock des plötzlichen RatCon-Auftauchens erholt, holte den Wagen aus der Garage und düste nach Unna, um der RatCon zumindest am Samstag einen Kurzbesuch abzustatten.

Das erste, was nach Betreten der Stadthalle Unna auffällt: Es wird ein Heiltrank verteilt – der aber kein Nahrungsmittel ist. Darüber zumindest informieren mich Schilder überall in der Halle: „Der Heiltrank ist KEIN Nahrungsmittel“. Aha. Okay. Alles klar.

Versteh‘ ich nicht.

Der Heiltrank ist KEIN Nahrungsmittel. Aha.

Was hat es denn nun mit dem Fläschchen Heiltrank auf sich, das mit der RatCon-Tüte verteilt wird? Kann ich das trinken? Reib ich mich damit ein? Heilt mich das? Macht mich das besoffen? Ich trau mich gar nicht, das Ding zu öffnen.

Nette RatCon-Tüte

Der Rest der RatCon-Tüte ist hingegen eine angenehme Überraschung. Ulisses verteilt an alle Con-Besucher eine gedruckte Ausgabe des DSA5-Beta-Regelwerks und das 16-seitige DSA5-Beta-Abenteuer „Der Fluch der Drachengrafen“. Obwohl ich den bisherigen Plänen für die 5. Regeledition wenig abgewinnen kann, habe ich mich über das Beta-Regelwerk gefreut. Vielleicht werde ich mich jetzt, wo ich die gedruckte Version besitze, noch mal intensiver mit den neuen Regeln auseinandersetzen.

Das DSA5-Betaregelwerk und ein Abenteuer

Vielleicht aber auch nicht.

Kurz nach meiner Ankunft auf der RatCon beginnt der DSA5-Workshop. Leider bin ich etwas zu spät. Als ich die Tür zum Workshop-Raum öffne, scheinen nicht nur alle Plätze bereits besetzt, es herrscht außerdem akuter Frischluft-Notstand. Jetzt schon. Das verheißt nichts Gutes, immerhin soll der Workshop drei Stunden dauern. Stumm drücke ich den Anwesenden meine Anteilnahme aus, schließe die Tür wieder und suche mir eine andere Beschäftigung.

Das war nicht die schlechteste Entscheidung.

DSA-Kleinklein

Über Twitter verfolge ich den hitzigen Meinungsaustausch im Workshop. Was ich da lese, lässt mich den Kopf schütteln. Scheinbar endlos wird über Steigerungskosten diskutiert.

Steigerungskosten? Ernsthaft? Ist das euer größtes Problem mit DSA5?

Wäre ich noch auf der Suche nach einer Erklärung, warum das DSA-Regelwerk so ist wie es ist, auf der RatCon wäre ich fündig geworden. Erneut zeigt sich das Problem, das seit der ersten Ankündigung für DSA5 besteht: Statt sich Gedanken darüber zu machen, was ein DSA-Regelwerk grundsätzlich leisten soll, verliert sich die Diskussion in Nebensächlichkeiten. Die Gründe dafür sind zahlreich und würden den Rahmen dieses Textes sprengen. Ich bin letztlich froh, nicht im DSA5-Workshop sitzen zu müssen und wähle ein Alternativprogramm.

In der oberen Etage haben sich die Rollenspieler und Tabletop-Gamer an ihren Spieltischen ausgebreitet. Angenehm kühl ist es in der großen Halle. Gibt es hier eine Klimaanlage? Dazwischen, ein wenig verloren und wenig beachtet, präsentieren einige Zeichner ihre Werke.

Die obere Halle mit den Tabletop-Spieltischen

Unten beginnt indes ein Workshop mit dem Titel „CSI Victoriana“. Viel kann ich mir darunter nicht vorstellen, doch nach einem Besuch am Stand der Redaktion Phantastik bin ich schlauer. Es ist ein Workshop zum Detektiv-Rollenspiel Private Eye und thematisiert die Anfänge kriminalistischer Ermittlungsmethoden. Klingt interessant, ist es auch. Mit Private Eye werde ich mich mal näher beschäftigen.

Beim Uhrwerk-Verlag

Gekauft: das erste echte Splittermond-Abenteuer auf der RatConZum Abschluss meines Kurzbesuches auf der RatCon unternehme ich noch einen Abstecher zum Stand des Uhrwerk Verlages. Dort preist mir Uli Linder prompt den nächsten heißen Indie-Scheiß an: das Tieranwälte-Tanz-Rollenspiel Sea Dracula. Zum Mitlesen: ein Tanz-Rollenspiel. Im Sinne von: tanzen. Als Tieranwalt. Äh. Ja, danke. Aber danke, nein.

Zu meiner großen Erleichterung hat der Uhrwerk Verlag aber weiterhin auch uninspirierte Mainstream-Rollenspiele im Programm. Bevor mir Uli möglicherweise noch ein kreatives Gesangs-Rollenspiel aufschwatzen kann, greife ich nach dem neuen Splittermond-Abenteuer „Der Fluch der Hexenkönigin“. 12,95 Euro. Gekauft.

Myranor-Neuheiten gibt es am Uhrwerk-Stand nicht zu bestaunen. Dafür sollen aber in diesem Jahr noch vier neue Myranor-Bücher erscheinen. Ich hoffe, ich bekomme sie noch zusammen: Die Neuauflage von Myranische Magie, Myranische Geheimnisse, der Meeresband und ein Soloabenteuer.

Mit diesen Neuheiten und Neuigkeiten im Gepäck endet mein RatCon-Kurzbesuch. Den Rest verfolge ich online.

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