Neuheitensuche auf der Spielemesse 2014

Der Stand von Ulisses Spiele - Im Vordergrund: DegenesisEin Besuch der Spielemesse endet meist in einer Überflutung der Sinnesreize – so viele Menschen, so viele Geräusche, so viel zu sehen und zu hören und zu tun. Sind die Eindrücke aber sortiert, lässt sich zumindest über die diesjährige Messe urteilen: Ein Feuerwerk bunter Rollenspiel-Neuheiten war es nicht.

Die Halle 2 des Essener Messegeländes ist die Rollenspielhalle, zumindest in Teilen. Zwischen Comicständen, Brettspielverkäufern, Anbietern diverser Merchandise-Produkten und den obligatorischen Fressbuden tummelt sich dort alles, was in der deutschen Rollenspielszene Rang und Namen hat – oder mal haben möchte. Einzig Pegasus, die auf der Messe ihre Brettspiele in den Mittelpunkt rücken, haben ihren Stand eine Halle weiter aufgebaut.

Aus Sicht eines Rollenspielers ist die Spielemesse vor allem als Neuheitenschau interessant. Brettspieler können auf der Essener Messe neue Spiele testen und so manches Schnäppchen ergattern. Wer als Rollenspieler hingegen auf neue Spielerlebnisse aus ist, wer mit Redakteuren quatschen möchte, wer auf Präsentationen gespannt ist, der ist auf Rollenspiel-Cons meist besser bedient. Auch Schnäppchen sind wegen der Buchpreisbindung eher selten. In erster Linie interessant sind daher: Neuheiten. Und die gab es dieses Jahr leider kaum.

Ulisses Spiele

Ein Vorabexemplar der Historia Aventurica Den größten Stand der Halle 2 hat Ulisses Spiele gebucht. Leider spiegelt sich die Standgröße nicht in der Zahl der Rollenspiel-Neuheiten wieder. Für DSA erschien zur Messe der dritte Meisterpersonenband Söldner, Skalden, Steppenelfen.

Der aventurische Geschichtsband Historia Aventurica ist leider nicht rechtzeitig fertig geworden, sondern wird erst zwei Wochen nach der Messe im Handel erhältlich sein. Ulisses hatte jedoch ein paar Vorabexemplare mitgebracht. Eines davon stand Interessierten zur Ansicht zur Verfügung – wohl aber nur hin und wieder. Ich hatte die Gelegenheit durch das Buch zu blättern, andere Messe-Besucher hingegen bekamen diese Gelegenheit offenbar nicht geboten.

Die zwei bis drei Minuten, die ich das Buch in den Händen hielt, konnten mir kaum einen Eindruck vom Inhalt der Historia Aventuria vermitteln. Die Aufmachung erschien mir arg nüchtern, ich hätte mir mehr Kartenmaterial gewünscht. Doch vielleicht habe ich die Karten auch einfach nur überblättert. Zumindest bin ich auch nach dem ersten Durchblättern noch guter Dinge, dass Ulisses mit der Historia Aventuria eine übersichtliche und umfassende Darstellung der Geschichte Aventuriens aufs Papier bringen wird.

Eine andere Neuheit ist am Ulisses-Stand indes ein wenig untergegangen: Degenesis. Christian Günter präsentierte als Autor der Neuauflage von Degenesis die Rebirth Edition. Auf allzu großes Interesse ist die Präsentation nach meiner Beobachtung allerdings nicht gestoßen. Schade eigentlich, die Bände sehen toll aus, doch 99 Euro für zwei Hardcover-Bücher ist – unabhängig vom Preis-/Leistungsverhältnisses – nicht wenig Geld.

Prometheus Games

Von der Neuauflage des Savage Worlds-Grundregelwerks in den Hintergrund gedrückt: HellfrostErnüchterung herrschte auch am Stand von Prometheus Games. Die überarbeitete und erweiterte Neuauflage des Grundregelwerks für das Pocket RPG Ratten! war am Donnerstag noch nicht erhältlich; es wurde für Freitag erwartet. Auch das deutschsprachige Grundregelwerk für das Tabletop Wolsung hat es nicht zur Messe geschafft. Schade, das Ratten!-Regelwerk stand auf meiner Einkaufsliste und Wolsung sieht interessant aus.

Erhältlich war hingegen der Kreaturenband für das Savage Worlds-Setting Hellfrost und die überarbeitete Neuauflage des Savage Worlds-Grundregelwerk. Ob das Hellfrost-Abenteuer Piraten des Kristallstroms am Stand zu kaufen war, kann ich gar nicht sagen. Gesehen habe ich es nicht, was allerdings nichts heißen muss. Letztlich gab es aber für mich bei Prometheus Games nichts zu holen. Beim Uhrwerk Verlag sah das anders aus.

Uhrwerk Verlag

Im Schatten des Ulisses-Standes hatten sich der Uhrwerk Verlag ein Plätzchen reserviert, seine Bücher ausgebreitet und – o welche Freude – tatsächlich neue Produkte mitgebracht. Endlich! Neuheiten! Allein dafür hat sich der Besuch auf der Spielemesse gelohnt. 40 (?) Vorabexemplar des Spielleiterschirms für Splittermond hatte der Verlag im Gepäck, die schnell ausverkauft waren. Eines davon ist in meine Sammlung übergegangen. Das gleiche gilt für ein Exemplar des neuen Splittermond-Abenteuers Das Geheimnis des Krähenwassers.

Zum Abschluss habe ich mir beim Uhrwerk Verlag einen schon länger gehegten Einkaufswunsch erfüllt: Space 1889. Die überarbeitete Neuauflage des Grundregelwerks ist zusammen mit dem Ergänzungsband Die Venus zur Spielemesse erschienen. Da konnte ich nicht länger widerstehen, womit die Geld-aus-der-Tasche-Zieher vom Uhrwerk Verlag mein Budget arg strapaziert haben. Vom Kauf der neuen Myranor-Produkte, die ebenfalls erhätlich waren, musste ich daher verzichten. Aber auch so gilt: Es hat sich gelohnt.
Der Uhrwerk Verlag und seine Produkte

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