Die Ankündigung einer Settingbox für die Kaiserstadt Gareth hat für muntere Diskussionen in der DSA-Gemeinde gesorgt. Ausgangspunkt war eine kleine Meldung auf Nandurion, nach der Anton Weste als Bandredakteur an einem entsprechenden Stadtsetting arbeitet. Erscheinen soll die Box laut Nandurion Ende 2012.
Nähere Informationen wird es auf der heute beginnenden Nordcon geben. Für Samstag ist dort ein Workshop unter dem Titel Gareth – Ein Stadtsetting für das Schwarze Auge angekündigt. Viel mehr ist vorerst nicht zu erfahren gewesen, dennoch sorgt die Box bereits jetzt für Diskussionen. Die Reaktionen sind dabei bislang eher durchwachsen ausgefallen, lassen sich aber grob in fünf Gruppen einteilen:
1. Eine Gareth-Box ist im Allgemeinen überflüssig.
Einer der großen Kritikpunkte an DSA ist die ausufernde Beschreibung der kompletten Spielwelt. Diese Entwicklung wird durch eine Stadt-Spielhilfe verstärkt. Zudem passt eine Stadt-Settingbox nicht in die bisherige Produktlinie. Stadtbeschreibungen sollten allein in den Regionalspielhilfen enthalten sein. Außerdem hätte man mit den Ressourcen, die nun für die Box verwendet werden, andere Produkte besser versorgen können. Aber offenbar scheint die Produktstrategie von Ulisses darauf abzuzielen, immer mehr spezialisierte Bücher herauszubringen.
2. Eine Gareth-Box ist im Speziellen überflüssig.
Die Idee eines Stadtsettings mag grundsätzlich interessant sein – aber Gareth ist es nicht. Die Kaiserstadt, genauso wie das Mittelreich, ist langweilig. Außerdem wird Gareth bereits in zahlreichen anderen Publikationen ausführlich beschrieben. Andere Städte wären viel interessanter.
3. Eine Gareth-Box ist eine gute Idee.
Gareth, als größte Stadt Aventuriens, liefert so viel Material, dass sich damit eine interessante Settingbox erstellen lässt. Es ist nicht nur die Einwohnerzahl, die die Stadt so vielfältig macht, sondern auch das Umfeld (Dämonenbrache, Kanalisation und die Auswirkungen des Jahrs des Feuers) liefert massenhaft Ansatzpunkte für Abenteuer.
4. Eine Box Gareth im Wandel der Zeiten wäre toll.
Die Geschichte der Stadt ist lang und vielfältig genug, um Material für ein historisches Setting zu liefern, wie man es bereits aus Die dunklen Zeiten kennt. Auch eine ausführliche Beschreibung Gareths unter Kaiser Hal wäre hilfreich, um dadurch das Spielen von älteren Abenteuern zu vereinfachen. Ob das geplante Gareth-Setting das jedoch hergeben wird, dürfte sich morgen im Workshop klären.
5. Bloß keine Box.
Ich will Hardcover-Bücher.
15 Gedanken zu “Verhaltenes Echo auf Gareth-Settingbox”
Ich nehme die Schweinderl #2 und #5.
🙂
Ich bleibe verhalten, bis ein Bericht vom Workshop da ist.
2
Ich hatte schon befürchtet, dass es mit DSA bergab geht, als die Ankündigungen mit der aufgelösten Redaktion die Runde machten, aber so schnell und peinlich hätte ich es nicht erwartet!
Mein brauch keine Städte Setting Boxen…definitiv nicht, wozu gibt’s sonst zu jeder größten Stadt ne Zeitleiste mit der Geschichte. Ein wenig Phatansie sollte man als Spielleiter schon haben und an den Tag legen können.
Der Oberlacher schlechthin ist die Ankündigung der neuen Bandes „Ohne Rang und Namen“ im aktuellen Boten. Diese Einfallslosigkeit als Konter auf „Von Rang und Namen“ schlägt dem Fass doch den Boden aus! Und weils so schön ist sollen 150 Archetypen drin sein, damit der SL weniger Arbeit….vermutlich einfach bei der Heldensoftware geklaut….da gibt’s das Projekt schon seit Jahren.
Nur, dass man mich nicht falsch versteht, ich Spiele DSA leidenschaftlich gern, aber die Einfallslosigkeit hinter den neuen Produkten ist eine Zumutung!
Epic fail Ulisses!
Ganz so starke Worte hätte ich vielleicht nicht gewählt, aber mit dem Kern deiner Aussage hast du recht. Anscheinend können wir erwarten, dass Aventurien bald bis ins klitzekleinste Detail ausgestaltet sein wird. Ich freue mich schon auf Publikationen wie „Wenn der Balken kracht – Die Aborte Aventuriens“ 😉
Anstatt sich mal an ein gut durchdachtes Regelwerk zu setzen investiert Ulisses die Arbeitsstunden lieber in solche Boxen. Meiner Meinung nach völliger Unsinn, da man damit Gefahr läuft vielen Spielleitern und Spielern die letzten Freiheiten zu nehmen.
Aber dem Kapitalismus sei dank, haben wir ja eine weitere Option. Die Box einfach nicht kaufen und Ulisses darauf sitzen lassen. Das wäre doch mal was 😉
Wer es nicht braucht, muss es nicht kaufen. Solche Produkte werden in Zukunft nur rauskommen, wenn der Kunde es will und kauft. Wenn das so ist, ist es für diejenigen doch eine tolle Sache und alle anderen können das Produkt ignorieren. Die andere Möglichkeit hat Benjahmin genannt.
Ich mag gar nicht zählen, wie oft schon irgendwer den Untergang von DSA angekündigt hat 🙄
Eben. Gemeckert wird immer viel, aber gekauft wird ja anscheinend trotzdem. Wird mal Zeit, dass hier ein Umdenken stattfindet, denn eigentlich kann man als Käufer doch einen gewissen Druck ausüben wenn man möchte.
Und Untergangspropheten gibt es mehr als genug, da werden sicherlich auch noch einige kommen und gehen. Aber das Kernproblem ist ja, dass Ulisses den meiner Meinung nach unangenehmen „Alles-Ausgestalten-Trend“ vorantreibt. Mir reichen ehrlich gesagt die Regionalbände, welche ja auch schon recht detailreich sind. Da müssen jetzt nicht noch unbedingt extra Stadtboxen kommen. Lieber mal ein gut strukturiertes neues Regelwerk 😉
Kann den Punkten 4 und 5 nur zustimmen. Boxen sind der letzte Müll, und Softcoverbücher ebenfalls – und eine detaillierte Beschreibung im Wandel der Zeiten wäre echt genial (ich bediene eine solche Gruppe, die mehr als 15 Jahre in der aventurischen Geschichte zurückliegt)!
Na ja, den Alles-Ausgestalten-Trend gibt’s mindestens seit DSA 3. Das ist jetzt nun mal so mit Aventurien und nicht umkehrbar. Dann also lieber richtig. Gebäude, Pläne, Personen usw. sind letztlich genau, was ich als Meister will. Die sollen mir ja Arbeit abnehmen. Mich besorgt nur der mindestens ebenso alte Realistische-Fantasy-Trend. Ich glaube einfach, dass Gareth wenig hergibt, wie in Punkt 2 gesagt.
Ich tendiere zu drei.
Wenn es eine Stadt verdient hat, in einer eigenen Box verewigt zu werden, dann Gareth. Sicher sind auch andere Städte interessant. Die Entscheidung über ausführliche Publikationen zu Al’Anfa, Fasar oder Vinsalt wird aber wohl erst am Erfolg der Gareth Box bemessen.
Was neben der schieren Größe und Vielfalt vor allem für die Metropole Gareth spricht, ist die Annahme einiger vorheriger Kommentaroren, die Stadt wäre langweilig. Ich glaube im Zenturm Aventuriens gibt es mehr als genug Stoff für große Entdeckungen und Abenteuer. Ich hoffe die Skeptiker geben dem Projekt eine faire Chance und bemessen den Erfolg an seinem Inhalt, nicht an ihren Vorbehalten.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Hier gibt es übrigens einen ersten Bericht aus dem Workshop
Witzig, wie die Forenjungs auf den DSA5 Artikel aus diesem Blog abgehen 😉
Ja, herzallerliebst. 🙂
Auch wenn ich aufgrund der Fülle von bestehendem Materiel zu Gareth durchaus skeptisch war – der Bericht klingt vielversprechend. Endlich ein Produkt, für das die Spielrelevanz und Spielbarkeit das höchste Kriterium zu sein scheinen (Negativbeispiel wäre hier Handelsherr und Kiepenkerl).
Insb. mit Hilfe der Karten und Tabellen kann man (hoffentlich) die Stadt ohne große Vorbereitung lebendig bespielen, was ich für eine wirklich gute Sache halte. Die Idee eines eigenen Meiserschirrms mit den wichtigsten Infos ist auch nicht schlecht.
Ich werde mir die Box definitiv anschauen.