Seit Anfang des Jahres gibt es auf der Fantasy Flight Games-Homepage in unregelmäßigen Abständen ausführliche Previews und kleinere Info-Häppchen über Edge of the Empire. Zwei Dinge sind mir dabei ins Auge gefallen: Etwas Gutes und etwas Merkwürdiges
Das Gute
Edge of the Empire wird zeitlich nach den Ereignissen aus A New Hope (Episode IV) angesiedelt sein. Die Rebellenallianz hat den ersten Todesstern vernichtet, das Imperium rüstet sich für den Gegenschlag, es herrscht Krieg.
Ich sag mal, wie es ist: Es gibt keinen besseren Zeitpunkt für ein Star Wars-Rollenspiel.
Wenn ich im Star Wars-Universum spielen will, will ich zu genau diesem Zeitpunkt spielen. Nicht nach der Niederlage des Imperiums, nicht vor dem Aufstieg des Imperiums. Auf gar keinen Fall will ich in einem Star Wars-Universum spielen, in dem Nervensägen wie Jar Jar Binks oder Klein-Anakin rumlaufen. Fürchterlich. Das Old Republic-Universum aus den PC-Spielen ist zwar interessant, reizt mich als Pen&Paper-Rollenspiel aber ebenfalls nicht.
Wenn ich im Star Wars spielen will, dann will ich in der Welt von Darth Vader, Jabba the Hutt und Han Solo spielen. Ich will im Rollenspiel all die Dinge tun und erleben können, die in den ursprünglichen Star Wars-Filmen so cool waren. Genau das liefert Edge of the Empire. Sehr gut.
Das Merkwürdige
Das im Juli erscheinende Regelbuch Edge of the Empire wird nur das erste von insgesamt drei eigenständigen Regelbüchern für das Star Wars-Rollenspiel sein. Neben Edge of the Empire wird es die beiden Regelwerke Age of Rebellion und Force and Destiny geben. Die Büchen sollen kompatibel zueinander sein und sich nach Belieben kombinieren lassen. Jedes Regelbuch soll das Star Wars-Universum aus einem anderen Blickwinkel beleuchten.
Edge of the Empire behandelt den Rand der Gesellschaft, den Abschaum, die Schurken der Galaxie und die Entdecker und Kolonisten des Outer Rim. In Age of Rebellion können die Spieler in den Kampf gegen das Imperium eingreifen und die Rolle von Spionen, Piloten und Soldaten der Rebellenallianz übernehmen. In Force and Destiny schließlich werden die Spieler zu Figuren der Legende, zu Gejagten des Imperiums und müssen nicht nur am Leben bleiben, sondern auch treu zu den Idealen ihrer Ahnen stehen – den sagenumwobenen Jedi.
Die Aufteilung in drei Regelwerken klingt merkwürdig. Das Regelsystem wird voraussichtlich in den drei Büchern identisch sein, neu eingeführt werden in Age of Rebellion und Force and Destiny offenbar nur weitere Spielercharaktere, Fähigkeiten, Ausrüstung, Raumschiffe und sonstige Fahrzeuge. Zudem wird es Regelergänzungen geben und neues Hintergrundmaterial zum Star Wars-Universum.
Das klingt nach umfangreichen Neuerungen, und doch werden wahrscheinlich viele Inhalte mit denen aus Edge of the Empire identisch sein. Für das erste Regelwerk hat Fantasy Flight Games bereits das Inhaltsverzeichnis veröffentlicht. Über den Daumen gepeilt ist der Inhalt von grob der Hälfte der über 400 Seiten so allgemein und grundlegend, dass er auch in Age of Rebellion und Force and Destiny aufgenommen werden müsste – wenn diese beiden Bücher wirklich eigenständige Regelwerke sein wollen.
Spieler, die sich alle drei Regelwerke kaufen, bezahlen also Geld für zum großen Teil identische Inhalte. Danach sieht es zumindest zum jetzigen Zeitpunkt aus. Aber vielleicht ändert sich daran noch etwas. Bislang gibt es noch nicht mal einen konkreten Erscheinungstermin für Age of Rebellion und Force and Destiny.
7 Gedanken zu “Star Wars: Edge of the Empire – Das Gute und das Merkwürdige”
Die Aufteilung kennt man schon von den W40k Spielen. Eins für Inquisitoren, eins für Freihändler usw. Ich finds ganz ok. So bekommt man genau den Schwerpunkt den man haben will.
Stimmt. Irgendwo hatte ich gelesen, dass das da so ähnlich ist. Aber W40k kenn ich nicht, daher erscheint mir das merkwürdig. Ist das denn bei W40k so, dass viele Regeln (Seiten) identisch sind?
Jein, die kernregeln werden zwar in jedem Regelwerk wiederholt, aber dadurch dass man diese als kompakt bezeichnen kann, stört dass eher weniger. Talentregeln, ausrüstung und der jeweilige Hintergrundteil (welcher in den meisten regelwerken sehr umfangreich ist, und tatsächlich ein von den anderen settings sehr differenziertes Bild zeichnet) sind eher weniger von überschneidungen betroffen, was warscheinlich der tatsache geschuldet ist, das die powerlevel der einzelnen settings unterschiedlich hoch sind.Obwohl ich noch nicht allzu viel w40k rpg gespielt habe, gefällt diese teilung des gesamtsettings in untersettings sehr gut, und kann mir eben jenes konzept auch sehr gut für ein Star Wars vorstellen, da hier ebenfalls ein sehr umfassender Hintergrund vorliegt.(höchst warscheinlich noch sehr viel umfassender als w40k, jede andere behauptung wäre gradezu blasphemisch)
Jab.
Es ist immer das gleiche Regelsystem ( W% ähnlich wie Warhammer Fantasy 2nd ) mit settingspezifischen Ergänzungen.
Bei Freihändler sind z.B. Regeln für den Raumschiffskampf drin, bei Schwarzer Kreuzzug findet man Regeln für Chaosmächte usw.
Bei 40K scheint die Rechnung aufgegangen zu sein, sonst würden sie das Modell nicht für Star Wars adaptieren.
Die oWoD war übrigens auch so aufgebaut, FFG hat dieses „Konzept“ also nicht erfunden.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf das Spiel, werde aber auf die Übersetzung warten. So dringend brauch ich das Ding wirklich nicht 🙂