Mit Splittermond hat ein neues Fantasy-Rollenspiel die Bühne betreten. Fast genau ein Jahr nach der ersten Ankündigung veröffentlichte der Uhrwerk-Verlag am vergangenen Donnerstag Splittermond – Die Welt, das Quellenbuch zur Spielwelt Lorakis und seiner Bewohner.
Bekanntlich gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Und der erste Eindruck von Splittermond – Die Welt ist, nun ja, ziemlich blau… und verteufelt gut.
Entscheidend für diesen ersten Eindruck ist das Layout. Wie wichtig ein Layout ist, veranschaulicht der Uhrwerk-Verlag mit dem Weltenband auf eindrückliche Weise. Bevor ich auch nur den ersten Text gelesen hatte, vermittelte mir allein das Durchblättern ein wohliges Gefühl: „Da hat sich jemand Gedanken gemacht und Mühe gegeben.“
Das ist nicht immer so. Eigentlich ist es sogar eher selten – besonders bei deutschen Fantasy-Rollenspielen.
Ein Vergleich mit anderen Rollenspielbücher zeigt, wie gelungen das Layout des Splittermond-Weltenbandes ist. Im folgenden habe ich beispielhafte Seiten aus Splittermond – Die Welt entsprechende Seiten aus dem Myranor-Settingband Unter dem Sternenpfeiler und der Aventurien-Beschreibung Geographia Aventurica gegenübergestellt.
Die Wahl ist nicht nur deshalb auf diese beiden Bücher gefallen, weil sie ein ähnliche Zielgruppe ansprechen. Ich habe mich auch deshalb für diese Bände entschieden, weil Unter dem Sternenpfeiler für mich bislang das Paradebeispiel für gelungenes Layout ist, während der Aventurien-Band eher das abschreckende Gegenbeispiel darstellt (und mit DSA5 vermutlich deutlich verbessert wird).
Doch genug der Vorrede. Jetzt geht es los.
(Nur noch ein Hinweis: Alle Bilder vergrößern sich bei einem Klick darauf.)
Das Inhaltsverzeichnis
An dieser Stelle könnte der Vergleich eigentlich beendet werden. Bereits ein Blick auf die Inhaltsverzeichnisse sagt (fast) alles. Noch vor den ersten inhaltlichen Seiten lassen sich dort bereits die wesentlichen Unterschiede im Layout erkennen. Alles, was auf den folgenden Seiten kommt, bestätigt nur diesen ersten Eindruck.
Das Inhaltsverzeichnis von Splittermond – Die Welt ist ein Musterbeispiel an Übersichtlichkeit. Die saubere inhaltliche Gliederung wird durch Absätze, Einrückungen und Farben verdeutlicht. Das ist noch besser als bei Unter dem Sternenpfeiler, wo die Übersichtlichkeit ein wenig unter den fehlenden Absätzen leidet, und viel besser als bei der Geographia Aventurica, die das wohl schrecklichste Inhaltsverzeichnis der grünen Reihe aufweist: unübersichtlich, teils unverständlich und merkwürdig unsortiert.
In genau diesem Stil geht es weiter. Der Splittermond-Weltenband kommt wunderbar aufgeräumt und strukturiert daher und entzückt das Auge immer mal wieder mit hübschen Zeichnungen. Der Myranor-Band macht seine Sache zwar auch gut, die Seiten wirken jedoch durch fehlende Absätze und die etwas kleinere Schrift häufig überladen. Die Geographia Aventurica hingegen ist eine wilde Ansammlung von schwarz-weißen Textwüsten, bei denen munter zwischen Schriftarten und Schriftgrößen gewechselt wird. Spätere Bände der grünen Reihe haben die gröbsten Schnitzer zwar vermieden, der Splittermond-Weltenband zeigt aber, wie sehr Übersichtlichkeit die Lesefreude steigert.
Der Kontinent
Karten! In Farbe! Das muss mal ausdrücklich betont werden: Farbkarten! Mehrere davon! Und nicht bloß halbwegs passende Karten, sondern passend aufbereitete Karten. Es ist fantastisch. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber leider nicht.
In der Geographia Aventurica gibt es nicht eine einzige Karte. Als Kartenmaterial sind nur die beiligenden Farbkarten vorhanden. Anonsten: Nichts. Und das in einem Band, der die Spielwelt beschreibt. Verrückt.
Unter dem Sternenpfeiler war im Vergleich zur Geographia Aventurica ein enormer Fortschritt. Doch wie es noch besser geht, zeigt Splittermond – Die Welt, in dem zur Beschreibung des Kontinents, der Subkontinente und der Regionen stets die passende Karte abgedruckt ist.
Am Anfang des Buches steht ein zehnseitiges Kapitel, in dem Lorakis und die Subkontinente vorgestellt werden. Der Überblick ist denkbar kurz und die zahlreichen Eigennamen sind anfangs verwirrend, so dass die Texte inhaltlich nur eingeschränkt überzeugen. An anderer Stelle wurde zudem eine deutlichere Unterteilung und Einordnung der Karten gewünscht. Unabhängig von der Qualität der Texte ist der konsequente Einsatz von Karten zur besseren Verdeutlichung und Orientierung aber einer der fetten Pluspunkte im Weltenband-Layout.
Die Völker
Erst das Land, dann die Leute. Nach dem knappen Lorakis-Überblick folgt eine Beschreibung der Bewohner des Kontinents. Auf jeweils knapp einer Seite werden die fünf spielbaren Völker (Alben, Gnome, Menschen, Varge Zwerge) und die weiteren intelligenten Spezies beschrieben.
Ein wenig Spott und Häme haben die Zeichnungen der Völker auf sich gezogen. Die Qualität der Zeichnungen… nunja… man kann sich darüber streiten. Aber wie Zwart in seinem Durchgeblättert-Video zu Splittermond – Die Welt sagte: „Ich finde diese Völkertafeln nur okay. Vom zeichnerischen her finde ich sie schlimm. Aber sie sind wenigsten vorhanden. Viele Rollenspiele verzichten nämlich auf diese Tafeln.“ So sieht’s aus.
Der Myranor-Band enthält Zeichnungen für einige, aber nicht für alle spielbaren Völker, während es für Aventurien überhaupt keine Völkertafeln gibt. Gerade im Vergleich zur Geographia Aventurica werden die Vorzüge des Splittermond-Weltenbandes besonders deutlich. Der Aventurien-Band ist eine recht willkürliche Aneinanderreihung von Texten, bei dem die gewünschte Information lange gesucht werden muss. Der Splittermond-Band hingegen verfolgt konsequent eine Beschreibung vom Großen zum Kleinen, bei der das Layout diese Gliederung unterstützt. Die gesuchten Informationen sind viel leichter auffindbar.
Die Regionen
Das Herzstück des Splittermond-Weltenbandes sind die Beschreibungen der einzelnen Regionen. Auf rund 200 der 280 Seiten des Buches werden die Reiche und Gebiete Lorakis‘ vorgestellt. Wer Unter dem Sternenpfeiler kennt, wird manche Parallelen im Konzept erkennen. Doch dem Uhrwerk-Verlag ist es auch hier gelungen, das Layout im Vergleich zum Myranor-Band noch einmal zu verbessern.
Unter dem Sternenpfeiler hat seine Sache schon sehr gut gemacht. Die Beschreibungen der Regionen folgten einem einheitlichen Muster: Jeder Beitrag enthielt eine Farbkarte, ein Wappen und einen (fast) immer gleich aufgebauten Text. Das war wunderbar übersichtlich und ließ sich gut lesen. Splittermond macht es noch etwas besser.
Die Verbesserungen zeigen sich in den Details: Größere Überschriften und mehr Absätze erleichtern die Lesbarkeit. Die Farbkarten sind meist ebenfalls größer und zeigen mehr von den angrenzenden Regionen, was eine bessere Orientierung ermöglicht. Die aus der grünen Aventurien-Reihe bekannte Box liefert zu Beginn einer Regionen-Beschreibung einen Überblick der wichtigsten Informationen. Und – nicht zu unterschätzen – die Beschreibung einer Region beginnt immer auf einer neuen Seite.
Inhaltlich können die Beschreibungen zwar nicht immer vollkommen überzeugen – doch das soll Thema eines späteren Beitrages sein. Das Layout der Regionalbeschreibungen, wie auch des gesamten Splittermond-Weltenbandes, ist rundum gelungen und gehört zum Besten, was ich kenne.
31 Gedanken zu “Layout-Vergleich: Lorakis vs. Myranor vs. Aventurien”
Deine Splittermondlobeshymnen in allen Ehren – nach allem, was ich bisher von dem System weiß und auf der Heinzcon angespielt habe, könnte es mir auch sehr gefallen – aber…
„Der Myranor-Band enthält Zeichnungen für einige, aber nicht für alle spielbaren Völker, während es für Aventurien überhaupt keine Völkertafeln gibt.“
Ich lade dich herzlich dazu ein, mal dein Wege der Helden auf Seite 32-33 zu öffnen.
Klaro, im WdH gibt es solche Zeichnungen. Aber ich bezog mich nur auf die Geographia Aventurica, in der das Kapitel über Völker untergeht und keine Zeichnungen vorhanden sind.
Dann solltest du das vielleicht auch so im Artikel schreiben, statt hier pauschal über „Aventurien“ zu reden, wo es „überhaupt keine Völkertafeln gibt“ – mal völlig davon abgesehen, dass ich diese im WdH wesentlich sinnvoller platziert finde, weil in der Geographia die Völker knapp eine Seite einnehmen, während sie im WdH auf vierzehn Seiten ausgebreitet werden.
Würde das WdH nur die reinen Statblöcke auflisten, wär an deiner Kritik sicher was dran, aber so ist die dickste Quelle zu den aventurischen Rassen eindeutig das WdH und da gehören dann auch die Tafeln hin.
@Cifer & alle anderen:
Der Arkanil vergleicht den SpliMo-Weltenband mit dem DSA-Weltenband, also der Geografica Aventurica – macht schon Sinn und ist sooo verkehrt nun auch wieder nicht…
Man hätte bei DSA zwar schon WdH nehmen können… oder den Aventurischen Atlas… oder eine neuere Regionalbeschreibung… oder…
Merkt ihr was? Genau, SpliMo hat den Anspruch, die Welt in EINEM Band zu beschreiben, Aventurien braucht da X Bände dazu… hmmmm…
Ich bin & bleibe weiterhin gespannt auf SpliMo… 🙂
Bei der Gelegenheit sollte man auch noch mal darauf hinweisen, dass das Land des Schwarzen Auges im Vergleich zum Splimo-Weltenband ziemlich abloost, ganz zu schweigen vom alten Abenteuer-Ausbau-Spiel. Über 20 Jahre Altersunterschied dürfen da nicht als Entschuldigung herhalten.
@Grünschnabel: Auch mit der GA wurde versucht, die Welt (bzw. den aventurischen Teil davon) in einem Band zu beschreiben, der Rest sind Ergänzungen, wie wir sie sicherlich (und hoffentlich) auch bei SM sehen werden. Von daher hinkt der Vergleich.
@alle: Ich hoffe sehr, dass wir jetzt in Zukunft möglichst viele Diskussionen der Form „Was ist besser: DSA oder SM?“ führen werden. Das brauchen wir alle dringend.
@Josch: Das Alter ist kein Argument. Mit dem GA wurde ein Layout-Stil vorgegeben, der sich durch die gesamte grüne Reihe zieht. Im Verlauf der Jahre wurden zwar die gröbsten Missstände beseitigt, aber selbst „Schattenlande“ ist in den Grundzügen noch immer das Layout-Desaster, das auch schon GA war.
Und ja, wir brauchen den Vergleich zwischen DSA und SM. Sogar dringend.
@Arkanil: Ja, vielleicht, im Artikel redest Du aber über die GA, und die ist im Endeffekt fast 15 Jahre alt (da nur ein Aufguss der WdSA-Box). Und zwischen der GA und neueren Bänden der grünen Reihen bestehen teils schon deutliche Unterschiede.
Was wir brauchen, sind informative Rezensionen zu neuen Produkten, die uns vor Augen führen, was daran neu, spezifisch und attraktiv ist. Wenn man das unbedingt im Vergleich mit anderen Produkten machen will, dann sollten hierfür möglichst aktuelle Sachen und ein breit gestreutes Spektrum herangezogen werden. Sprich: ein Vergleich mit bspw. dem neuen Golarion-Band wäre hier m.E. deutlich informativer als der Vergleich mit der uralten GA.
Einen neuen Aufguss der „Welches RP ist besser?“-Debatte brauche ich persönlich nicht, insbesondere keinen Aufguss des „Das Tolle an X ist, dass es Y anders als DSA macht“ -Schemas. Aber da besteht vielleicht ja noch Hoffnung.
Zum Vergleich DSA/SM: Ob man das persönlich braucht oder nicht, ist die eine Sache. Nach meiner Beobachtung ist das aber ein zentraler Punkt bei der Betrachtung und Bewertung von Splittermond.
Das ganze Splittermond-Konzept schreit: „Wir machen X und Y besser als DSA“. Das ist eine (oder vielleicht sogar DIE) Zielsetzung von Splittermond. Und unter diesem Aspekt sollte Splittermond auch bewertet werden werden. Natürlich nicht nur, aber es sollte Thema sein.
Ein Beispiel: Im Video vom HeinzCon-Workshop zu Splittermond erzählen die Autoren ab ca. Minute 27:30 recht ausführlich, was Splittermond im Vergleich zu DSA besser macht. Das scheint ihnen ein wichtiger Punkt zu sein.
Ich möchte dabei aber betonen, dass wir solche Vergleiche eigentlich zu vermeiden suchen. Wir haben null Bock auf irgendwelche Grabenkämpfe, in denen Splittermond-Fans und DSA-Fans sich gegenseitig aufzählen, warum ihr System es besser macht. Entsprechende Vergleiche werden von Außen oft an uns herangetragen, was auch naheliegend ist: die meisten von uns sind ehemalige DSA-Autoren und als mit Abstand größtes deutsches System ist DSA nun mal der Bezugsrahmen vieler Leute.
Wir versuchen natürlich manche Sachen besser als DSA bisher zu machen. Sie schlechter zu machen wäre auch blöd. 😉 Auch DSA5 versucht schließlich Sachen besser zu machen als es bisher in DSA war. Aber was ständige Vergleiche angeht, bin ich skeptisch. Für eine Einordnung ist es sicher hilfreich, aber wenn es zu Grabenkämpfen führt, dann ist es insgesamt schlecht für das Hobby.
Ich hoffe sehr, dass die SM-Macher, wie von Quendan auch dankenswerterweise angeraten, die Finger von diesen Vergleichspielen lassen, allein schon um des Erfolgs von SM willen. Wenn das Wichtigste, was Du über Dein neues RP zu sagen hast, ist, dass es Sachen besser (oder vielleicht sogar nur: anders) als DSA macht, ist das allein für solche Ex-DSA-Junkies interessant, die jetzt ein weniger schädliches Methadonprogramm suchen. Und mir scheint, es wird auch so schon genug frisch Konvertierte Ex-DSAler, die ihren neu erworbenen Missionierungseifer ausleben, da muss SM nicht das nächste Betätigungsfeld hierfür werden.
Von daher brauchen wir unvoreingenommene Betrachtungen dieses neuen RP, die das ganze mal nicht durch die Brille des Vergleichs mit DSA unter die Lupe nehmen (und dann mal nicht gebetsmühlenartig betonen, wieviel größer welcher Kontinent als Aventurien ist, wieviel farbiger welches Layout ist, wieviel realistischer welches Klimazonenmodell ist oder wieviel besser Regelmechanimsmus X als die 3W20-Probe ist etc. – das wurde schon zig mal anhand anderer Spielsysteme durchgekaut und gehört zur Anti-DSA-Folklore).
Nicht, weil sonst das Ende von DSA droht oder weil der geplagte DSA-ler sich dann endgültig von seinem Selbstwertgefühl verabschieden muss, sondern weil wir so am Ende doch nur zahlreiche anstrengende und wenig fruchtbare Diskussionen bekommen. Und davon gibt es im Nerdbereich schon mehr als genug.
Was „Unter dem Sternenpfeiler“ mMn deutlich besser macht als der Splittermond-Weltenband ist der Zierrand.
Bei ersterem bleibt der im Hintergrund, bei dem blauen Buch drängen sich die seltsamen Tribal-Sachen doch sehr in den Vordergrund und lenken von Text und Illus ab. Ein kontrast-ärmerer (schöner!!) Zierrand hätte dem Weltenbuch gut getan.
Abgesehen davon ist das Layout sehr gelungen.
Mir gefällt der „Splittermond – Die Welt“ Band auch richtig gut.
Aber man muss auch die „Geographia Aventurica“ etwas in Schutz nehmen.
Sie ist aus dem Jahre 2003, also über 10 Jahre älter.
Man muss sich da einfach mal die Entwicklung in 10 Jahren vor Augen halten, auch bei DSA selber.
Das DSA in Schwarz/Weiß nicht so schön ist, kann man durchaus bemängeln, auch damals schon.
Fehlende Kartenausschnitte… na ja sagen wir mal so: in Schwarz/Weiß hätte man da eh nicht mehr so viel drauf erkannt.
Lorakis mit Aventurien zu vergeleichen, auch was eine Beschreibung angeht, finde ich auch nicht einfach.
Sonst ist das Splittermond Buch deutlich besser, aber ich glaube mit DSA5 und dann auch in Farbe, wird DSA deutlich nachziehen.
Oben, in meiner Antwort auf den Kommentar von Josch, habe ich es auch geschrieben. Die GA ist zwar zehn Jahr älter als der Splittermond-Weltenband, das Alter ist aber kein Argument. Mit der GA wurde ein Layouot-Stil vorgegeben, der sich bis heute durch die gesamte grüne Reihe zieht. Im Verlauf der Jahre wurden die gröbsten Missstände zwar beseitigt, aber selbst “Schattenlande” ist in den Grundzügen noch immer das Layout-Desaster, das schon GA war.
Ich denke, das Alter ist in dem Fall wohl schon ein Argument. Die GA war der erste Band der grünen Reihe, und ich meine, dass hier von einer „Vorgabe“ des Layoutstils der grünen Bände zu reden der langfristigen Planung der DSA-Publikationen zu viel Bedeutung beimisst. Die GA ist in weiten Teilen ein kaum veränderter Aufguss des LdSA – und, das sollte bedacht werden, eines der ersten Hardcover. Früher gab es DSA-Boxen, ich sehe die GA eher noch als Experiment für die Hardcoverisierung Aventuriens. Dass das Layout der grünen Reihe dann zumindest halbwegs konsequent (unübersichtlich) blieb, ist wohl auch den etwas anders organisierten Arbeitsabläufen und Autorenorganisation des DSA-vor-zehn-Jahren im Vergleich zu Splittermond-heute geschuldet.
Man sollte nicht vergessen, dass die SM-Autoren ja auch nicht unwesentlich von DSA (und Myranor!) lernen konnten… von daher ist es auf der einen Seite schön, dass der Lorakis-Weltband natürlich besser strukturiert ist als die GA von damals, auf der anderen Seite habe ich das aber auch erwartet bis vorausgesetzt.
Deswegen (und auch mit Cifers Argument: unterschiedliche Zielsetzungen) finde ich die direkte Gegenüberstellung auch nur bedingt tauglich; lieber auf die DSA 5-GA warten für einen aktuelleren Vergleich.
Ach so. Und mit DSA5 werden die Regionalbeschreibungen qualitativ einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Da bin ich sehr zuversichtlich. (und das meine ich so, keine Ironie)
Dieser Zierränder sind für mich eine layout-technische Unsitte. Weniger ist mehr. Ansonsten sieht der SpliMo-Weltband schon schick aus.
Was die Völker-Tafeln angeht, kann ich Cifer nur beipflichten. Ein System, das erst einen Weltenband rausbringt, hat nun mal ein anderes Konzept als eines bei dem zuerst das GRW erscheint.
„Dieser Zierränder sind für mich eine layout-technische Unsitte. Weniger ist mehr.“
Layout-mässig gefällt mir bspw. das Pathfinder GRW sehr (viele Verzierungen, trotzdem super lesbar/übersichtlich) regeltechnisch leider gar nicht (einfach pers. Geschmack).
Ganz vorne dabei beim Layout ist auch der dt. 5. Shadowrun-GRW-Band –
…und nun SpliMo…
… da kann sich DSA 5 nä. Jahr nur steigern! 😉
Bin ich eigentlich der einzige, der diesen Vollfarbbüchern nichts abgewinnen kann? Ich finde, dadurch bekommt alles einen recht unpassenden Comic-Look. Ich oute mich an dieser Stelle daher als absoluter Fan von Schwarz-Weiß-Grau (bzw. Sepia)- Publikationen. Wenn demnächst auch für DSA alles in Vollfarbe kommt, dann vermisse ich schon jetzt die guten alten Zeiten…
@Dominique: Nee, du bist nicht alleine. Ich bin auch eher ein Freund von schwarz-weiß-Büchern. Okay, es geht auch in farbig und gleichzeitig schön (und nicht comichaft), wie ich beim Durchblättern des L5R-Regelwerks gelernt habe. Aber mir gefallen die alten schwarz-weißen DSA-Bücher besser als die neuen, vollfarbigen wie z. B. das KKK oder GGG.
Welche man übrigens meiner Meinung nach für „aktuelles DSA-Layout“ heranziehen sollte – und nicht ein 11 Jahre altes Buch aus einer Zeit, wo Farbdruck im RPG-Bereich noch sehr selten war. Auch der letzte Band der Reihe ist jetzt schon drei Jahre alt und ich hätte es auch wirklich doof gefunden, mittendrin das Layout zu ändern.
Wenn man schon unbedingt vergleichen will – wieso auch immer. Den Vergleich mit UdS seh ich ja noch ein, da es eine recht neue Publikation des gleichen Verlags ist. Aber die GA is vermutlich sogar noch unter FanPro erschienen.
Jup, die GA ist noch unter FanPro erschienen. Abgesehen davon, dass es auch bei DSA inzwischen farbige Layouts gibt und das ja anscheinend in Zukunft intensiviert werden soll, haben auch die aktuellen SW-Bände ein anderes Layout als die alte GA.
Für mich sieht das Splittermondlayout einfach wie eine uninspirierte Kopie des DSA-Layouts aus 🙂 Hätteman auch wesentlich liebevoller und individueller gestalten können.
Wow, hier schlagen ja die Wellen hoch! Ich hatte den Beitrag von Arkanil gar nicht als „harte“ vergleichende Rezension gelesen, sondern nur als Fingerzeig, dass das bekannte DSA4-Design inzwischen outdated ist (und da hat er wohl recht). Wenn Arkanil Lust hat, kann er ja in zwei Monaten ein Update mit der Vollfarb-Vorschau aus dem DSA5-Betaregelwerk bringen, die dort einen Eindruck des neuen Layouts vermitteln soll.
Mir persönlich jedenfalls wurde jetzt doch ein bisschen List auf Vollfarb-Regelwerke gemacht, nachdem ich bislang zu den S&W-Jüngern alten DSA-Schlages gehörte. Hofffentlich nur werden die Illus so schön und detailliert wie die altbekannten Zeichnungen, das vermeintliche Cover, das auf der Ratcon präsentiert wurde, fand ich nur durchschnittlich.
Zum Layout der GA: Das Alter ist mMn kein Argument.
Diesbezüglich wird die GA sogar von der alten deutschen Traveller-Ausgabe (1985) in die Tasche gesteckt.
http://www.rpgnow.com/pdf_preview_handler.php?uri=http%3A%2F%2Fwatermark.rpgnow.com%2Fpdf_previews%2F60197-sample.pdf
Und zwei Jahre nach der GA, anno 2005 war anderen Verlagen ein solches Layout möglich:
http://www.feder-und-schwert.com/downloads/Blutiger_Schnee.pdf
Bei DSA wurde eben nicht so großen Wert auf das Layout gelegt. Das ist OK.
Aber zu sagen „das kann man nicht vergleichen“ finde ich schon etwas seltsam.
,,, Farbe kann dem Layout helfen. Muss es aber nicht. Es gibt genug Spiele, die
ein schickes (und/oder funktionales) S/W-Layout hinbekommen. Zum Beispiel das
„Prince Valiant Storytelling Game“ (1989).
Die Lesbarkeit des SM Weltenbands ist gut, das Design gefällt mir. Ich mag nur das Blau nicht, das ist aber natürlich Geschmackssache. Der Zierrahmen ist etwas einfallslos, ist aber nicht störend. Die Vollfarbigkeit finde ich sehr gut, und die Bebilderung ist solide, mit einigen Highlights aber auch Ausreißern nach unten. Insgesamt macht das Buch einen guten Ersteindruck.
PS: Die Diskussion zum Vegleich mit DSA ist schon lustig. Ich glaube ja, dass es Arkanil darum ging, zu zeigen, was SM gut macht und nicht, wie schlecht das DSA Design ist / war…
@thd: Guck dir die Kommentare doch noch mal in an, manchen geht’s gar nicht darum, dass DSA schlecht gemacht wird, sondern darum, dass der Vergleich insgesamt wenig informativ ist.
Ich muss dem guten Arkanilium recht geben. Das Design und Layout der DSA Bücher ist einfach nicht schön. Dieser schwarz-graue Einheitsbrei spricht mich überhaupt nicht an. Und dass das Buch alt ist mag sein, aber die neueren grünen Bände sehen auch nicht besser aus.
Ich habe eine gefühlte Ewigkeit DSA gespielt und war einigermaßen zufrieden damit. Trotzdem muss man sagen, dass das Splittermond Team ein wirklich solides Produkt abgeliefert hat (auch wenn noch Luft nach oben ist). Im Gegensatz zu DSA gab es Design-Ziele, die ich nicht alle teile, die aber bewusst umgesetzt wurden. Das betrifft sowohl das Setting, die Regeln und nicht zuletzt auch das Design. Von daher ist was gutes dabei rausgekommen von dem sich die DSA-Redaktion ruhig mal eine Scheibe abschneiden darf.
Zum Thema Vergleich: Womit soll man Splittermond denn sonst vergleichen als mit DSA? Es gibt ja wenig andere deutsche EDO-Rollenspiele dieser Größe und alles in diesem Produkt sagt: „Wir machen das bessere DSA!“. Nach dem ersten Lesen des Weltenbandes muss ich sagen, dass es den Machern von Splittermond auch gelungen ist.
PS: Finde es übrigens interessant, dass einige Leute hier Kritik an Büchern sehr persönlich nehmen 😉
Ja, ich habe auch das Gefühl, dass hier teilweise extrem empfindlich auf Kritik, speziell was DSA angeht, reagiert wird. Ist nicht das erste Mal, das Arkanil in den Kommentaren aufgefordert wird, sich expliziter von Pauschal-Bewertungen zu distanzieren, wobei das bei entspannter Lektür der Artikel eigentlich nicht nötig ist. Aber das ist schon wieder ein Thema für sich: die automatisierte Verteidigungshaltung der DSA-Spieler (zur Klarstellung: gemeint sind ausnahmslos alle DSA-Spieler!)
Das meinte ich mit „lustig“ in Bezug auf die Vergleichsdiskussion. Manche Themen scheinen regelmäßig einen Beißreflex auszulösen… 😉