DSA5-Beta und die eigentümliche Unmut einiger Fans

DSA5-Design des GrundregelwerksDa ist es also: Das beste DSA aller Zeiten. Das DSA der Fans. DSA5.

Ob DSA5 ein stimmiges und durchdachtes Regelwerk ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin kein Regelfuchs. Was ich nicht kann: Mir einen Regelband durchlesen und anschließend sagen, ob die Regeln durchdacht und stimmig sind. Mir fällt so etwas erst beim Spielen auf.

Mit Faszination und Unverständnis blicke ich daher auf das Ulisses-Forum, in dem selbst über kleinste Details ausufernd diskutiert wird. Ich frage mich dabei nicht nur, warum über diese Nebensächlichkeiten so viele Worte gemacht werden. Ich frage mich auch, wie anderen Spielern bloß auffällt, dass sich – sagen wir – auf Seite 179 oder Seite 218 im Regelwerk womöglich ein Fehler eingeschlichen hat, da der Bonus eigentlich um einen Punkt niedriger sein müsste. Verrückt. Und auf eigentümlich Weise bewundernswert.

Was aus den Diskussionen im Ulisses-Forum, im DSA4-Forum und bei Nandurion aber deutlich wird: Die Betaregeln enthalten offenbar noch einige Unklarheiten, Widersprüche und Fehler. Aber gut… Es ist ein Betaregelwerk. Die meisten Schnitzer lassen sich bis zu finalen Regelversion wahrscheinlich beseitigen.

Was aus den Diskussionen im Ulisses-Forum sonst noch deutlich wird: Es ist sehr schmerzhaft, wenn ich meinen Kopf mehrfach und kräftig gegen die Schreibtischkante knalle. Aber es befreit.

DSA bleibt DSA

„DSA5 ist ein massiver Eingriff in Regeln, Spielgefühl und Hintergrund und das Spiel ist danach ein komplett anderes.“

So etwas steht im Ulisses-Forum. Mehrfach. Und es macht mich fassungslos.

Ich habe mir das Betaregelwerk durchgelesen. DSA5 ist immer noch DSA. Unverkennbar. Mit all den Eigenheiten, Vorzügen und Makeln. DSA bleibt DSA. Das kann man gut finden oder schlecht, aber wer das nicht erkennt, dem ist nicht zu helfen.

Offenbar scheint es eine Gruppe von DSA-Spielern zu geben, die jede Veränderung als Bedrohung empfinden. Die DSA-Umfrage, die Diskussionen auf der RatCon, die unzähligen Threads im Ulisses-Forum der vergangenen Monate hatten bereits den großen Widerspruch innerhalb der DSA-Fanszene verdeutlicht: Die Mehrheit der Spieler wünscht sich einfacher und schnellere Regeln – doch ändern soll sich möglichst wenig.

Es ist (hoffentlich) nur eine Minderheit von DSA-Spielern, die diesen Widerspruch auf die Spitze treibt und im Ulisses-Forum ihren Unmut lautstark Luft verschafft. Doch ich bin entsetzt, wie sehr sich meine Wahrnehmung der DSA5-Regeln von denen der Unzufriedenen unterscheidet.

Immerhin ein Fortschritt

In diesem Leben werde ich wahrscheinlich kein Freund des DSA-Regelwerks mehr. Doch immerhin erkenne ich bei DSA5 das Bemühen, die Regelmechanismen zu vereinheitlichen und die gröbsten Wildwüchse der DSA4-Regeln zu beseitigen. Die Charaktererschaffung wurde beschleunigt, die Talentliste zusammengestrichen, die Kampfregeln (offenbar mehr schlecht als recht) gesäubert und das Karmasystem dem Magiesystem angeglichen. Das alles sind in meinen Augen meist zaghafte Änderungen, die aber in die richtige Richtung gehen. Immerhin das.

Bei einer Fanszene, die erklärterweise kein größeren Änderungen wünscht, hatte Ulisses wohl nur wenig Möglichkeit für größere Wandlungen des Regelsystems. Seinen Kunden will man nicht vergraulen. So bleibt DSA eben DSA und DSA5 wird vielleicht sogar das beste DSA aller Zeiten. Wer mit dem DSA-Regelwerk bislang grundsätzlich zufrieden war, dem sei das gegönnt.

Ich hätte mir weitreichendere Änderungen gewünscht. Allein schon, um den Unzufrieden im Ulisses-Forum einen echten Grund zum Heulen und Zähneklappern zu geben. 😉

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