Die Gilde der Fantasy-Rollenspieler steht vor dem Aus. „Wegen erheblicher Steuernachforderungen bei weiter bestehenden Kosten ist der Verein aktuell in einer großen und dramatischen finanziellen Notlage“, so die Gilde. Wie auf der Homepage zu lesen ist, soll auf der Mitgliederversammlung am 9. Oktober über die Auflösung entschieden werden. Auf den 1987 gegründeten Verein, 30 Jahre lang Veranstalter der bekannten FeenCon, lasten hohe Steuerschulden.
Wie Teilzeithelden.de berichteten, hat der Verein Steuerklärungen für mehrere Jahre verspätet eingereicht. Dadurch sei es zum Verlust der Gemeinnützigkeit und einer auf Schätzungen beruhenden Zwangsfestsetzung der Steuerschuld gekommen. Der Verein ist nach Auskunft der Verantwortlichen nicht in der Lage diese Steuerschuld zu begleichen. Vermögen bestehe nicht mehr, auch ein Vorstand ist seit der jüngsten Mitgliederversammlung nicht mehr im Amt.
Auf gofundme wurde nun eine Spendenaktion der Gilde der Fantasy-Rollenspieler gestartet. Die Initiatoren, Tobias Junghöfer und Michael Jaegers, verbinden mit dem Aufruf die Hoffnung, „den Verein durch eure Unterstützung aus dieser Notlage zu befreien und ihn ggf. vor einer zwangsweisen Abwicklung bewahren zu können.“ Dazu benötigen sie nach eigenen Angaben einen Betrag von 15.000 Euro.
Nicht klar wird jedoch, wofür das Geld im Detail benötigt wird. Mit dem im Crowdfunding eingesammelten Betrag soll „ein unrühmlicher Abgang von Amts wegen“ vermieden werden, heißt es dort. Die Fortführung und Sanierung des Vereins werden in dem Spendenaufruf zwar erwähnt. Dafür müsste der Betrag von 15.000 Euro aber „um einen erheblichen Wert“ überschritten werden. Auf Nachfrage erklärte Michael Jaegers, dass es bei den 15.000,- Euro um die Begleichung von Außenständen geht. „Und ja, die Inhaftungnahme von Priv atpersonen – mit allen Konsequenzen – läuft schon,“ so Michael Jaegers, womit er wahrscheinlich darauf abzielt, dass das Finanzamt etwaige Steuerrückstände eines Vereins von Vorstandsmitgliedern eintreiben kann.