Mia Steingräber und Caryad zeichnen nicht mehr für DSA

Die Umstrukturierungen bei Ulisses Spiele haben erneut personelle Konsequenzen. Mia Steingräber und Caryad zeichnen künftig nicht mehr für Das Schwarze Auge. Das verkünden die beiden Illustratoren auf ihrer Homepage. Während Mia Steingräber nicht auf die Gründe für diese Entscheidung eingehen will, äußert sich Caryad deutlich:

Das bisherige Honorar wurde in meinem Fall fast um die Hälfte gekürzt, dafür sollten aber nun sämtliche Veröffentlichungsrechte an den Bildern eingekauft werden. Da ich von meinen Honoraren lebe, kann ich es mir nicht leisten wie ein Hobbyzeichner oder Berufsanfänger bezahlt zu werden. Auch die Kommunikation mit den Verlag ließ sehr zu wünschen übrig.

Tausche Honorar gegen Auftrag

Die Kürzung des Honorars verwundert. Ulisses-Geschäftsführer Markus Plötz hatte kürzlich noch über die verlässliche Bezahlung der freien Mitarbeiter gesprochen. In seinem Beitrag für den Ulisses-Blog vom 28. Juli begründete Plötz die Notwendigkeit für ein wirtschaftliches Arbeiten explizit mit der Bezahlung der Mitarbeiter: „Nur ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen ist auf Dauer in der Lage, seine Angestellten und freien Mitarbeiter auch in Zukunft noch verlässlich zu bezahlen.“

Die Verlässlichkeit scheint nicht für die Höhe der Bezahlung zu gelten. Wenn es die wirtschaftliche Notwendigkeit diktiert, werden Honorare offenbar gekürzt. Dieses Vorgehen ist nicht unbekannt. Arbeitgeber drücken Lohnkürzungen gern mit dem Argument der Arbeitsplatzsicherung durch.

Umstrukturierung zu Lasten der Qualität?

Mit der Umstrukturierung der Verlagsarbeit wollte Ulisses vieles besser machen. Die Reaktionszeit der Redaktion sollte schneller, Absprachen leichter und die Entscheidungsstrukturen klarer werden. Das Ergebnis sollten mehr Publikationen pro Jahr sein, die pünktlicher und zudem in gewohnter Qualität erscheinen.

Mehr Publikationen pro Jahr wird es geben. Die Ankündigungsliste ist bereits lang. Dabei habe ich noch keinen Spieler getroffen, der sich darüber beschwert hätte, dass es zu wenige DSA-Publikationen pro Jahr gibt. Kritik gibt es nicht an der Quantität der DSA-Publikationen, sondern vor allem an der Qualität. Immer wieder.

Doch Qualität kostet Geld. Wenn Honorare gekürzt werden, lässt das nichts Gutes für die Zukunft vermuten.

Ulisses will nach den Worten von Markus Plötz mit den zu Verfügung stehenden Mengen an Energie, Zeit und Kapital die „Zukunft des deutschen Rollenspiels und somit die Zukunft von Ulisses Spiele selbst“ sichern. Die Produktstrategie des Verlages nach der Umstrukturierung scheint darauf abzuzielen, dass Energie, Zeit und Kapital vor allem für einen hohen Ausstoß an neuen Büchern verwendet werden. Für die Qualität bleibt da wohl nicht mehr viel übrig.

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