Die Ablehnung eines Roman-Fanprojekts durch Ulisses Spiele sorgt für Wirbel in DSA-Kreisen. Wie Nandurion berichtete, hatte ein Fan-Autor den Verlag um die Genehmigung zur nichtkommerziellen Veröffentlichung eines Romans gebeten, der die Ereignisse aus dem Computerspiel Sternenschweif aufgreifen sollte. Diese Genehmigung hat Ulisses Spiele jedoch verweigert.
In der Folge kam es in diversen DSA-Foren zu Mutmaßungen, ob diese Ablehnung auch Auswirkung auf andere Fanprojekte haben könnte. An einigen Stellen wurde die Befürchtung geäußert, dass der Verlag künftig eine restriktivere Linie gegenüber Fanprojekten einschlagen wird.
Diese Befürchtungen dürften jedoch unbegründet sein.
Die Verweigerung der offiziellen Genehmigung zur Veröffentlichung eines DSA-Romans ist wenig überraschend. Eine Genehmigung zur Veröffentlichung von Romanen mit aventurischem Hintergrund hat FanPro erhalten (und vielleicht noch der ein oder andere Verlag). Diese Erlaubnis ist nicht nur bares Geld wert, sondern verleiht den Produkten auch einen offiziellen Charakter. Es ist die verbriefte Vollmacht: „Ihr dürft im Namen von DSA sprechen.“
Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass die offizielle Genehmigung nicht an eine Privatperson vergeben wird – egal ob deren Roman in kommerzieller oder nichtkommerzieller Absicht geschrieben wird.
Dennoch wird in DSA-Fankreisen über die Auswirkungen dieser Entscheidung diskutiert. Doch was bedeutet nun die Ablehnung des Roman-Fanprojekts für andere Fanprojekte?
Die schlichte Antwort lautet: Gar nichts.
Die Frage ist nämlich nicht, was Ulisses offiziell genehmigt. Die Frage ist, was Ulisses stillschweigend toleriert.
13 Gedanken zu “Aufregung um Roman-Fanprojekt”
ich widerspreche ja nur sehr ungern aber Stillschweigende (nicht erklärte) Duldung kann im Zweifelsfall sehr teuer werden wenn mich mein Rechtsempfinden nicht trügt.
Den dann könnte man ja nach Jahre auf Verletzung von Markenrechten („Urheberrecht“ scheint mir hier unpassend) klagen und die Hand aufhalten und zwar vermutlich wieder in Hamburg mit einer Summe die einem oder mehren durchschnittlichen Jahresgehältern entspricht.
Und zumindest bei dem Ruf den Ulisses im Moment geniest halte ich nicht für ausgeschlossen das spätestens wenn die Verkaufszahlen bedrohlich sinken man so versucht Geld in die Kassen zu bekommen.
Wenn sie hingegen schriftlich ihre Toleranz des Werkes erklären (gerne auch „geheim“ per Brief an den Autor) kann er hinterher meinem Rechtsempfinden nach nur zum löschen aber nicht zu Schadensersatz verdonnert werden.
Und von dieser Überlegung ausgehend kann ich die Sorge der Autoren schon verstehen. und da DSA auch von seinen Fanautoren lebt sollten sich auch die nicht schreibenden
Fans gedanken machen.
und schließlich wo ist eigentlich die Offizielle „Pressemitteilung“ von Ulisses ?
Etwas im Sinne von „Wir haben gestern mitbekommen das der Fall XY wellen schlug wir erklären hiermit ausdrücklich…“
Tja… dass die Öffentlichkeitsarbeit von Ulisses verbesserungswürdig ist, habe ich auch schon an der ein oder anderen Stelle angemerkt. Aber was will man machen?
Naja das man sich zu den ehemaligen Redakteuren nicht so geäußert hat wie sich viele das Gewünscht hätten kann ich mit ein bisschen Wohl wohlen noch verstehen
„X hat uns verlassen weil wir seine Vorstellungen nicht teilen, und Z. wurde schlicht unverschämt bei der Honorarverhandlung“
(alles willkürliche Beispiele und nicht auf bestimmte Personen gemünzt!) hätte ich zwar spannend gefunden wäre aber für den entsprechenden Autor vermutlich sehr karriereschädlich.
Aber falls in den oberen Ebenen nur irgendwer einen Schuss Pulver oder eine Pfeilspitze wert ist sollte spätestens am Montag Mittag eine deutliche Erklärung her.
Tut mir Leid, aber hier liegst du vollkommen falsch.
Ulisses hat seit der Übernahme sämtlicher DSA-Lizenzen vor 3 Monaten augenscheinlich keinerlei Fanprojekt-Anfragen mit positiven Anfragen beschert. Es gibt einzig den Hinweis, dass die Fan-Nutzungsrichtlinien überarbeitet werden (Quelle: http://www.ulisses-forum.de/showpost.php?p=818637&postcount=2).
Inoffizielle Nachricht hat das Riesland-Projekt erhalten, dass in Hinblick auf Fanprojekte etwas geschehen werde, wovon das Rieslandprojekt nicht betroffen sei (Quelle: http://www.ulisses-forum.de/showpost.php?p=819023&postcount=84)
Es gibt so einige inoffizielle Romane, die noch zu FanPro-Zeiten einen offiziellen Segen erhalten haben, also hat die neue Einstellung nichts mit der bisherigen Handhabung zu tun. Ulisses scheint in der Tat einen neuen Kurs einzuschlagen!
Kann schon sein, dass ich mich irre. Ich bin ja nicht der Papst. 😉
Aber mir ist in der Diskussion insgesamt zu viel Spekulation dabei.
Ist es wirklich so, das Ulisses in den vergangenen drei Monaten auf alle Fanprojekt-Anfragen ablehnend geantwortet hat? Wie viele Anfragen gab es denn? Und worum ging es da?
Und der Link, bei dem es um die Fanprojekte geht: Da sagt jemand, dass er einen Kumpel hat, der mit Mario Truant gesprochen hat, der gesagt hat, dass in den nächsten Wochen etwas geschehen soll hinsichtlich der Fanprojekte. Puh… Das ist doch eine Nullinfo.
Ich will gar nicht grundsätzlich ausschließen, dass Ulisses künftig restriktiver vorgehen will. Aber bislang habe ich dafür nur wenig konkreten Hinweise gesehen, sondern überwiegend Spekulationen. Ich halte es für voreilig, diesen einen konkreten Fall mit dem Roman-Fanprojekt zu verallgemeinern und daraus einen neue Politik im Umgang mit Fanprojekten abzuleiten.
Aber, wie gesagt, ich lass mich da auch gern eines Besseren belehren. 🙂
Natürlich sind das „Nullinfos“ – das eigentliche Problem ist nämlich, dass Ulisses ein Problem mit seiner Informationspolitik hat – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein RPG, das von seinen Fans lebt (oder zumindest hat es das mal getan, so steht es jedenfalls im Lexikon des Schwarzen Auges), hat 3 Monate nach einer Fundamentaländerung seines Rechtsstatus immer noch nicht entschieden, wie Fans zu behandeln sind.
Ich find das mehr als denkwürdig…
Und deswegen muss man jede Nullinfo nehmen, die man bekommt (und in Kauf nehmen, dass da viele Märchen dabei sind ;-))
Davon abgesehen wurde auf der RPC und danach klar gesagt, dass Ulisses jetzt die Romane selbst macht. Da hat nicht FanPro oder sonstirgendwer eine Lizenz. FanPro ist jetzt nur ein Sublabel von Ulisses für die Romane.
Siehe auch: http://ulisses-forum.de/showthread.php?t=10500
Also hat Ulisses alleine entschieden, dass sie die Online-Veröffentlichung des Fan-Romans nicht erlauben will. Und sowas hat es bisher noch nicht gegeben. Mit der selben Begründung könnten auch Fan-Abenteuern abgelehnt werden, wenn die Autoren bei Ulisses nachfragen. Macht bisher keiner, klar. Aber man sollte vielleicht damit anfangen, wenn man nicht nach erledigter Arbeit irgendwann erfahren will, dass alles umsonst war.
Dass das alles im Konjunktiv steht ist klar. Aber trotzdem lohnt es sich die Sache näher in Augenschein zu halten und dem Verlag schon jetzt zu zeigen, dass man mit einer stärkeren Beschneidung von Fan-Aktivitäten nicht zufrieden wäre.
Ich bin mir sogar sicher, dass Fan-Abenteuer abgelehnt werden, wenn der Autor bei Ulisses nachfragt. Zumindest wenn die Anfrage ähnlich gestaltet ist, wie bei dem Fan-Roman.
Aber ich vermute, dass Ulisses das vor einem oder vor fünf Jahren auch schon abgelehnt hätte.
Eventuell liege ich mit dieser Vermutung aber auch falsch. Es wäre interessant zu erfahren, ob jemand vor ein paar Jahren bereits bei Ulisses wegen eines Fan-Abenteuers angefragt hat und eine positive Antwort bekommen hat.
Es gab aber Abenteuerwettbewerbe, die nicht von Ulisses initiiert worden waren (Auf Aves Spuren), die erlaubt worden waren. Es gab sogar von Ulisses/F-Shop gesponserte Preise.
Ich trauere da doch die Zeiten von FanPro nach. Die hatten eine Seite, wo eben stand, was man darf und was nicht, inklusive Disclaimer.
Japp so muss der Umgang mit Fans in meinen Augen aussehen.
„Die Frage ist nämlich nicht, was Ulisses offiziell genehmigt. Die Frage ist, was Ulisses stillschweigend toleriert.“
Ja das ist schon super, insbesondere dann wenn Ulisses sich spontan entscheidet nichts mehr zu tolerieren und den großen Kahlschlag zu starten. In sofern kann der Autor froh sein eine vernünftige Aussage zu bekommen.
Abwarten und Bier trinken,
wenn in der nächsten Woche keine Stellungnahme kommt, ist immer noch genug Zeit sich aufzuregen!