Richtlinien und richtige Empörung

Das war’s jetzt mit dem Schwarzen Auge, oder? Ich mein, es ist soweit, nicht wahr? DSA steht vor dem Untergang. Diesmal wirklich. Aus und vorbei. Klappe zu, Affe tot.

Oder wie lässt sich sonst die Aufregung der vergangenen Tage erklären? Es muss doch irgendwas Schreckliches passiert sein. Oder sind wirklich nur diese Fanrichtlinien für all das Getöse verantwortlich?

Zugegeben, die Richtlinien, so wie sie Ulisses am Freitag veröffentlicht hat, waren teils unverständlich, fehlerhaft und rechtlich fragwürdig. Das wurde auch von mir einem Beitrag vorsichtig angeprangert und zugleich habe ich auf die Schwierigkeiten mit der praktischen Umsetzung hingewiesen. Doch rechtfertigen die Probleme mit den Fan-Richtlinien wirklich diese Wutwelle, die von den Foren über die Blogs und wieder zurück in die Foren schwappte?

Die Threads zum Thema Fanrichtlinien umfassen im DSA4-, Vinsalt- und Ulisses-Forum mehrere hundert Beiträge. Blogartikel gibt es bei Eisparadies, Der Zeilenschmied, Seitenhiebe, Melanie Maier, le joueur prussien und Gotongi. Nicht alle, aber doch viele der Beiträge sind äußerst kritisch. Dabei steht der Anlass in keinem vernünftigen Verhältnis zu der gigantischen Empörungsmaschinerie, die durch die virtuelle Welt marodierte. Manche Spieler scheinen nur auf Fehler von Ulisses zu warten, um ihren aufgestauten Frust freien Lauf lassen zu können.

Vieles an den Fanrichtlinien war kritikwürdig – und wurde auch kritisiert. Auf diese Kritik hat Ulisses mit einer Überarbeitung der Richtlinien und der Veröffentlichung einer umfangreichen FAQ-Sammlung reagiert.

Damit sind bestimmt noch nicht alle Unklarheiten beseitigt. Außerdem lässt sich grundsätzlich bemängeln, dass Ulisses nicht in der Lage war, von sich aus verständliche und rechtlich einwandfreie Richtlinien zu veröffentlichen. Das Verhalten von Ulisses hat aber auch gezeigt, dass der Verlag kein fanfressendes Monster ist, sondern auf Fragen und Kritik der Fans durchaus eingeht.

Wo also liegt das Problem? Spätestens nach der Überarbeitung und Erläuterung der Fanrichtlinien wurde deutlich, dass die Auswirkungen für die meisten Fans gering sein dürften. Für Arkanil ändert sich beispielsweise: Nichts

Für Verantwortliche eines großen Download-Archivs oder umfangreicher Fanprojekte mögen die Folgen weitreichender sein. Doch glaubt wirklich jemand, dass Ulisses demnächst mit Horden von Abmahn-Anwälten an die Türen klopfen wird? Es gibt wahrscheinlich kein Problem, das sich nicht mit ein paar E-Mails geschmeidig aus der Welt schaffen lässt.

Was soll also die Empörung?

Etwas mehr Gelassenheit, bitte.

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