„Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man ’nen Arbeitskreis.“ Die Festlegung der Position und Größe des Südkontinents Uthuria gestaltet sich schwieriger, als man es gemeinhin für eine reine Fantasiewelt annehmen sollte. Seit der Veröffentlichung des ersten Uthuria-Abenteuers An fremden Gestaden gibt es Diskussionen über die Ausdehnung des Südkontinents, da sich dessen Größe und Lage nicht mit Angaben aus anderen DSA-Publikationen vereinbaren ließen.
Als Konsequenz aus der Kritik ist Ulisses von den ursprünglichen Plänen für Uthuria abgerückt. Um die exakte Größe und Lage des Kontinents festzulegen, arbeitet die DSA-Redaktion künftig mit dem DereGlobus-Projekt zusammen. Wie auf dem Dreieich-Con bereits verkündet wurde und im Ulisses-Forum zu lesen ist, wird Ulisses-Redakteur Alex Spohr künftig gemeinsam mit Thamor vom DereGlobus-Projekt die Position und Lage Uthurias so bestimmen, dass keine bestehenden Setzungen verletzt werden. Die Größe des Südkontinents ist bislang noch offen, wird aber „vermutlich bei 50%-60% der ursprünglich angedachten Größe“ liegen.
Das DereGlobus-Projekt freut sich über die Zusammenarbeit und sieht darin eine Würdigung ihrer Arbeit durch Ulisses. Thamor, der von Ulisses als Ansprechpartner des DereGlobus-Projekts auserkoren wurde, sieht sich als ein Sprachrohr der Uthuria-Fans und ruft daher alle Interessierten auf, ihn mit Input zu fütten und sich an den Diskussion in den entsprechenden Threads im Ulisses-Forum und DereGlobus-Forum zu beteiligen.
Für neue Diskussionen sorgt bereits die Ankündigung, Uthuria auf 50%-60% zu schrumpfen. Wie im Ulisses-Forum geschrieben wird, stieße Uthuria mit 53% der Größe an der Südkante bereits an das Südpolareis. Dort, wo das Südpolareis sein sollte, wäre aber der Teil Uthurias, der auf der Karten aus An fremden Gestaden als „Terra Incognita“ bezeichnet wird. Mit erzählerischen Mittel (siehe Thamors Traktat zur Lage Uthurias – S. 8 unten) ließe sich das Eis vielleicht um einige hundert Meilen verschieben, doch das Problem bliebe grundsätzlich ungelöst.
Anton Weste hat im Ulisses Forum auf eine Quelle hingewiesen, die die Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Lage Uthurias verschärfen dürfte. In Im Bann des Nordlichts wird festgesetzt, dass südlich von Uthuria ewiges Eis herrscht. Südlich des 45. Breitengrads herrschen demnach ähnliche Verhältnisse wie im Norden Aventuriens. Ein Uthuria, das im Süden eisfrei ist oder sich gar bis zum Südpol erstreckt, scheint daher nur schwer mit den bisherigen Angaben vereinbar. Mit anderen Worten: Viel Arbeit für den Uthuria-Arbeitskreis…
10 Gedanken zu “DereGlobus und Ulisses suchen die Lage Uthurias”
Für mich ist seit Erscheinen von „An fremden Gestaden“ klar, dass ich von Uthuria die Finger lassen werde. Weder mich noch meine Spieler interessiert die exakte Position, Größe und detailreiche Ausgestaltung des Süd-Kontinents. Ich habe mir im Vorfeld ein mysterienreiches Setting mit viel Freiräumen zur eigenen Gestaltung und Erkundung gewünscht. Doch Uthuria ist nur eine weitere Spielwiese für Aventurologen und solche, die es gerne werden möchten. In anderen RPGs geht es darum, in Abenteuern eine verzauberte Welt gemeinsam zu erkunden und damit zu gestalten, bei DSA bin ich fortlaufend damit beschäftigt, den Detailgrad systematisch zu reduzieren, die entzauberte Spielwelt wieder mit dem Nebel des Unbekannten und Mysteriösen zu verhängen.
Ja aber DSA ist ein deutsches Rollenspiel und irgendwie hat man den Preusen in einem. Da geht es enfach nicht anders. Ich verstehe es auch nicht wie man so detailversessen dahinter her sein kann. Aber ich glaube das ist einfach deutsch und man muss es so hinnehmen. Mir ist das alles egal. Ich spiele Abenteuer in Weiden so wie ich und meine Runde es wollen.
Thamor hat das unter einem anderen Beitrag schon mal erläutert. Er ist Anhänger eines fantastischen Realismus‘. Und dafür ist DSA durchaus bekannt. DSA hat eine Fantasiewelt, die aber zugleich in sich stimmig sein (realistisch funktionieren) will.
Da kann man als Spieler sagen: „Interessiert mich nicht. Mir egal.“ Und dann ist es tatsächlich egal, wo Uthuria liegt und wie groß es ist.
Wenn man DSA aber an den eigenen Ansprüchen misst und zudem „Fantastischen Realismus“ attraktiv findet, dann ist die Große und Lage Uthurias nicht irrelevant und alles andere als ein nebensächliches Detail.
QFT!
Dann bin ich wohl Anhänger eines „fantastischen Funktionalismus“, also in dem Sinn, dass die Spielbarkeit und der Reiz des gemeinsamen Spiels möglichst im Vordergrund stehen sollte.;-)
Das realistische Funktionieren scheint mir gerade aufgrund der immensen Detailtiefe kaum realisierbar zu sein, Widersprüche müssen da schon zwangsläufig auftreten. Stimmige Zusammenhänge kann ich als Meister vor allem dann herstellen, wenn sie relativ allgemein sind und die Spieler sie auch nachvollziehen und erleben können.
Den Reiz, der im persönlichen Erleben durch das Lesen der Hintergrundbücher besteht, kann ich gut nachvollziehen. Für mich steht aber das Gesellschaftsspiel im Vordergrund und daher muss eine Spielwelt ganz klar „fantastisch funktional“ sein.
Ich sehe das eigentlich grundsätzlich so wie Du. Ich kann aber auch voll und ganz die Argumente der Spieler nachvollziehen, die das anders sehen.
Da ich in dieser Diskussion hin- und hergerissen bin, beteilige ich mich nicht daran, sondern beschränke mich auf das Mitlesen und Zusammentragen. 😉
Ich nehme an du meinst diesen Beitrag von mir. Ich würde sagen, es geht hier nicht um Detailreichtum (ich komme schon seit DSA4 nicht mehr nach mit dem Lesen der zahlreichen Publikationen), sondern einfach darum, dass es eine stimmige Welt ist, in der ich meine Helden agieren lassen kann. Das hat also nichts mit „dem Preusen in einem“ zu tun. Ich hoffe dieses Zitat aus dem verlinktem Post hilft euch, mein Ziel ein möglichst stimmiges Dere zu erreichen besser zu verstehen:
Ich meinte eigentlich diesen Kommentar von Dir hier auf Arkanil. Aber der von Dir verlinkte Beitrag ist auch gut. 😉
Meiner bescheidenen Meinung nach werden sich alle Seiten von dem Wunschtraum verabschieden müssen, dass sich das alles verlustfrei miteinander vereinbaren lässt!
„Wir werfen also Fantastik, eine möglichst realistische Simulation und dramatisch geprägten Metaplot in einen Topf und rühren gut um. Abgeschmeckt wird mit reichlich Bauerngaming und einer Prise epischer Heldengeschichten. Dazu servieren wir einen Verschnitt aus einem (oder zwei) Dutzend Regelwerksjahrgängen und -systemen (in denen zwar für jeden was dabei ist – die aber so zusammengemischt niemandem wirklich schmecken).
Es kocht für Sie Ihr freundliches, aber für diese Aufgabe völlig unterbesetztes und überfordertes Redaktionsteam, deren Küchenchefs sich wahrscheinlich immer noch nicht wirklich im Klaren darüber sind, welche Zutaten denn nun tatsächlich uberhaupt ihnen gehören!“
Also bitte…!
Ich würde jede Größe von Uthuria damit erklären, dass die Insel eine magische Barriere umgibt, so kann sie nach aventurischen Maßen auch stecknadelgroß sein, und damit ist dann wieder alles stimmig und es gibt keine Probleme mehr 😉 Aber ich habe ja auch noch nie viel vom fantastischen Realismus gehalten *g*