Quantität geht vor Qualität

Was machen andere Rollenspiele eigentlich besser als DSA? Ganz schön viel, könnte man meinen. Die Kritik am Schwarzen Auge ist mindestens so lang wie die DSA-Regelwerke dick sind. Andere Rollenspiele scheinen viele Dinge viel besser zu machen.

Allein im vorangegangen Arkanil-Beitrag „DSA-Produkte – ein optischer Vergleich“ wurde ausgiebig über das Design der Bücher diskutiert. Als Fazit lässt sich wohl formulieren: Das Design der DSA-Produkte ist nicht schlecht. Aber andere Rollenspiele sind besser.

Breite Rollenspiel-Palette

Namentlich wurden dort folgende Rollenspiele genannt (die nicht unbedingt alle ein besseres Design haben müssen):

  • Aera
  • Arcane Codex
  • Cthulhu
  • D&D
  • Degenesis
  • Elyrion
  • Engel
  • Frostzone
  • Gurps
  • HEX
  • Legend of the Five Rings
  • Malmsturm
  • Midgard
  • nWoD
  • Opus Anima
  • Rolemaster
  • Savage Worlds
  • Shadowrun

Alle diese Rollenspiele haben eins gemein: Sie sind mir nahezu unbekannt.

Klar, Shadowrun habe ich schon mal gespielt. Auch D&D ist mir ein Begriff. Aber Aera? Degenesis? Opus Anima? Noch nie gehört.

Habe ich dadurch was verpasst? Kaum.

Treue durch kommerziellen Erfolg

Diese Rollenspiele mögen über ausgefeilte Regeln verfügen, eine stimmungsvolle Spielwelt haben und Bücher mit schönem Design. Ich werde sie trotzdem nicht spielen, sondern dem Schwarzen Auge treu bleiben. Nicht weil DSA die besseren Regeln oder die stimmungsvollere Spielwelt hätte. Mein Treue hat einen Grund: DSA ist seit vielen Jahren kommerziell erfolgreich.

Das mag trivial klingen, ist mir aber wichtig. Denn der kommerzielle Erfolg garantiert eine regelmäßige Veröffentlichung neuer Publikationen. So toll ein Fanprojekt wie Degenesis auch ist, wenn der Wikipedia-Eintrag stimmt, sind seit 2005 drei Quellenbände und ein Kampagnenband erschienen. Das reicht mir nicht. Ich will mir nicht ständig Abenteuer ausdenken müssen. Ich brauche Quellenbücher und Kaufabenteuer. DSA liefert mir diese Bücher.

Die Quantität mag dabei auf Kosten der Qualität gehen. Aber vielleicht ist das der Preis, den man als DSA-Spieler zu zahlen bereit sein muss.

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