DSA mal anders?

Ich bin kein großer Fan des aktuellen Regelwerks von DSA. Meiner Meinung nach ist es viel zu regellastig, aufgeblasen und hat mir schon in mancher Spielsituation den Spaß am Rollenspiel vermindert. Einsteiger schreckt die enorme Menge an Regelmaterial ab und manch einer wendet sich daraufhin anderen Systemen zu. Dennoch spiele ich schon lange DSA und habe auch immer noch Spaß daran. Die lebendige Spielwelt und das Flair mit dem Aventurien aufwartet ist einfach zu vertraut als das man das Spiel einfach beiseite legen und dann sagen könnte: „So. Das wars mit DSA.“

Kritik und auf der anderen Seite lobende Worte gibt es genug für die Regeln mit denen die Helden Aventurien beschreiten. Dies wurde schon ergiebig diskutiert und so recht scheinen Verfechter und Kritiker des Systems nie auf einen grünen Nenner zu kommen. In diesem Post aber soll es um etwas anderes gehen.

DSA und seine Regeln – zu stark verknüpft?

Manch einer wird davon überzeugt sein, dass das Regelsystem und das Spielgefühl „DSA“, wenn man es denn so nennen kann, direkt miteinander verbunden sind. „DSA ohne die 3W20 Probe ist halt nicht DSA“. So könnte man es vielleicht ausdrücken.

Auch ich habe mir diese Frage gestellt. Funktioniert das „Spielgefühl DSA“ auch ohne sein bis ins kleinste Detail durchreglementiertes System? Also habe ich immer wieder Ausschau gehalten, nach alternativen Systemen die sich mit der Welt von Aventurien vereinbaren lassen.

Was sind die Alternativen?

Vor allem Dice Pool-Systeme findet man in vielen anderen Rollenspielen. Shadowrun, (n)WoD als auch das John Sinclair Abenteuerspiel bedienen sich dieses Systems. Ein gewisser Pool an Würfeln wird z.B. durch das Addieren zweier Werte (Attribut+Fertigkeit) hergestellt, ab einer bestimmten Zahl die ein Würfel zeigt ist es ein Erfolg und man versucht so viele Erfolge zu bekommen wie möglich. Klingt einleuchtend, simpel und gut umsetzbar.

Bei der Charaktererschaffung vergeben alle Spieler (gleich viele) Punkte und schaffen sich so ihre Würfelpools nach ihrem Geschmack.

Andere Systeme, wie z.B. Cthulhu setzen auf die klassischen Prozentproben. Auch ein logisches, nachvollziehbares System, das man eigentlich relativ schnell durchschaut. Das Warhammer-Fantasy Rollenspiel nutzt ebenfalls das Prozentsystem. Auch hier hat man das Gefühl, dass Spielwelt und Regelsystem Hand in Hand gehen.

Und hat’s schonmal jemand probiert?

Immer wieder tauchen in einschlägigen Foren Entwürfe auf wie DSA mit einem anderen Regelsystem gespielt werden könnte. So erinnere ich mich an Umsetzungen mit dem Shadowrun-System und im DSA4-Forum findet sich sogar eine Umsetzung mit dem System des JS-Abenteuerspiels. Die richtigen Ideen und die passende Motivation sind in den meisten Fällen vorhanden, leider verlaufen aber viele dieser Umsetzungen im Sand.

Warum eigentlich? Hier kann ich nur mutmaßen, da ich bisher noch nie an der Anpassung eines Regelsystems an Aventurien oder umgekehrt beteiligt war. Liegt es daran das Aventurien doch zu sehr mit seinem Regelwerk verknüpft ist? Fehlt einfach die langfristige Motivation abseits des offiziellen Regelwerks zu spielen? Kann man Aventurien überhaupt in seiner ganzen Tiefe mit alternativen Regelwerken erfasssen?

Vielleicht geht’s ja doch?

Meiner Meinung nach ist es einen Versuch wert. Gerade Würfelpool-Systeme wie das nWoD System haben es mir in letzter Zeit doch schwer angetan. Sollte es eine entsprechende Umsetzung bereits geben, würde ich mich freuen darüber zu erfahren. Eines ist mir jedoch klar. Eine solche Umsetzung braucht Zeit und muss „reifen“. Erst mit der Zeit zeigt sich, wo die letzten Haken und Probleme versteckt sind. Dennoch würde ich gerne einmal DSA mit einem anderen Regelwerk spielen. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen.

Denn einige Dinge schrecken dann doch noch davor ab ein anderes System zu nutzen. Auf der einen Seite die Angst, dass sich dann DSA eben nicht mehr „echt“ anfühlt und auf der anderen Seite die gut eingespielte DSA-Gruppe die einige Zeit gebraucht hat um das jetzige System entsprechend zu beherrschen 😉

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