Was ist ein DSA-Abenteuer eigentlich wert?
Am vergangenen Donnerstag habe ich für 25 Euro das Abenteuer Schleiertanz gekauft. Anders ausgedrückt: Schleiertanz ist mir 25 Euro wert gewesen. Vielleicht wäre es mir sogar mehr wert gewesen. Vielleicht hätte ich sogar 27 oder 30 Euro dafür gezahlt.
Ob es Menschen gibt, die mehr als 30 Euro für ein DSA-Abenteuer ausgeben?
Deutlich mehr?
Über Amazon oder eBay lassen sich etliche DSA-Raritäten erstehen. Dort werden so manche Abenteuer angeboten, die seit längerer Zeit vergriffen sind. Für einige dieser gebrauchten Bücher muss jedoch tief in die Tasche gegriffen werden.
Hier sind die sieben aktuell teuersten Amazon-Angebote:
- Rückkehr des Kaisers – 58,00 Euro
- Strandgut – 59,00 Euro
- Schlacht in den Wolken – 59,00 Euro
- Die Herren von Chorhop – 60,00 Euro
- Im Bann des Eichenkönigs – 69,70 Euro
- Sphärenkräfte – 72,80 Euro
- Märchenwälder, Zauberflüsse – 89,95 Euro
Knapp 90 Euro für eine einzelne Abenteuer-Anthologie. Erstaunlich. Aber gut. Verlangen kann man als Verkäufer erstmal jeden Mondpreis. Die eigentliche Frage ist: Gibt es tatsächlich Menschen, die für ein DSA-Abenteuer zwischen 60 und 90 Euro zahlen? Sind das die Abenteuer wirklich wert?
Überrascht haben mich besonders die Preise für die „Jahr des Feuers“-Kampagne. Die einzelnen Abenteuer wie „Rückkehr des Kaisers“ oder „Schlacht in den Wolken“ wurden von DSA-Spielern eher verhalten bis verärgert aufgenommen. Ich hätte nicht erwartet, dass für diese Bände so viel Geld verlangt werden kann.
Sind Abenteuer von überschaubarer Qualität wirklich 60 Euro wert? Oder entscheidet weniger der Inhalt, sonder letztlich die berühmt-berüchtigte Sammelleidenschaft der DSA-Spieler über den Wert eines Abenteuers?
Das güngstigste DSA-Abenteuer bei Amazon ist übrigens „Tal der Finsternis“. Das gibt es bereits für 4,50 Euro.
19 Gedanken zu “Der Wert eines DSA-Abenteuers”
Die JdF-Trilogie ist ehrlich gesagt immer noch eine der schönsten und stimmungsvollsten Kampagnen, die ich je gespielt habe.
Mit der richtigen Stimmung, einem aufopferungsvollen Meister und epischer Musik ist JdF ein unvergessliches Ereignis in der „Karriere“ eines Helden.
Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass die Kampagne Geschmackssache ist und die manche Railroads sind als emotionaler Spieler (als solchen sehe ich mich) schwierig zu akzeptieren. Aber alles in allem waren es wundervolle Stunden, Wochen … Monate 🙂
Ein großer Teil der DSA-Spieler scheint das anders zu sehen: http://www.dsa4forum.de/viewtopic.php?f=36&t=25124 (Ja, ich weiß´, dass die DSA4.de-Bewertungen nicht zwingend repräsentativ…)
Da dürfte viel am aufopferungsvollen Meister gelegen haben, der viel Arbeit in die Kampagne investiert hat…
Ich weiß – ich lese die Foren und die Umfragen auch 🙂
Und genau deswegen ist es mir ein großes Anliegen, zu betonen, dass sehr viel Spaß mit dem Jahr des Feuers haben kann. Die DSA4-Umfrageergebnisse schrecken sehr ab und ich bin glücklich, dass ich sie nicht vor dem Spielen der Kampagne lesen konnte – denn sie hätten mir eventuell schon den Spaß verdorben, bevor er sich entwickeln konnte.
Ich will wirklich keine große diskussion vom Zaun brechen, aber ich find’s schon sehr schade, dass eine teuer gekaufte kampagne erst durch komplettes umstrukturieren spielbar ist. Ich kenn das eigentlich nur von alten shadowrun abenteuern 😉 vielleicht sind aber einfach unsere (spieler-) erwartungen und ansprüche an die autoren zu hoch.
Berechtigter Einwurf. Wieso sollten die Erwartungen zu hoch sein? Immerhin kauft man sich doch eigentlich ein Abenteuer/eine Kampagne, damit man sich als SL einiges an Arbeit spart. Die Arbeit haben sich andere gemacht, also zahlt man auch dafür. Geringfügige Anpassungen an die Gruppe mit der man spielt sind natürlich akzeptabel, aber wenn man eine Kampagne komplett abändern muss, damit sie spielbar wird, läuft doch irgendwas falsch.
Ob ein Abenteuer gut oder schlecht ist, oder ob eine Kampagne gut oder schlecht ist liegt IMMER daran wie gut der Meister ist, und wie ernsthaft es die Gruppe betreibt!
Hm… die JdF-Kampagne habe ich (wie kurz vorher schon mal geschrieben) nie gespielt. Deswegen kann ich nicht aus eigenem Erleben sagen, wie gut die Abenteuer sind. 🙂
Ich hatte aber einfach in Erinnerung, dass die Abenteuer von vielen Spielern sehr kritisch gesehen wurden. Vielleicht waren das aber auch nur (sehr laute) Einzelmeinungen. Deswegen hatte es mich überrascht, dass diese eher unbeliebten Abenteuer für so viel Geld angeboten werden.
Aber wahrscheinlich sind sie gar nicht so unbeliebt. Was auch damit zu tun haben kann, dass es eine Kampagne ist. Meine Einschötzung: Eine Kampagne hat immer einen gewissen Sonderstatus bzw. eine höhere Beliebtheit bzw. einen höheren Sammlerwert.
Ich habe kürzlich selbst JdF I+III für entsprechende Preise verkauft, bin also durchaus zufrieden damit 😉
Es gibt eine Menge, die gar nicht die Abenteuer haben wollen, jedenfalls nicht, um es zu spielen, sondern schlichtweg um Alle zu haben.
Ich denke schon, dass die Tatsache, dass es gerade bei DSA viele Sammler gibt, die Preise für vergriffene Abenteuer in die Höhe treibt. Sammler interessieren sich ja dann auch eher für die Großereignisse. Das würde den Preis von JdF gut erklären. Es ist ein Event, das man als Sammler haben will. Ums Spielen der Abenteuer geht es dabei ja garnicht. Also ist die eigentliche Qualität ziemlich nebensächlich.
Auf der anderen Seite ist der Amazon Marketplace nicht gerade unbekannt für so manchen Mondpreis. Ob die jemand ausgibt, ist fraglich. Habe eben mal bei ebay nachgeschaut und da läuft in den nächsten 2½ Tagen eine Auktion von Sphärenkräfte. Startpreis 35€. Noch kein Angebot. Da können wir ja mal schauen, wie viel da wirklich für gezahlt wird. Auch Im Bann des Eichenkönigs, Die Herren von Chorhop, Schlacht in den Wolken und Rückkehr des Kaisers sind derzeit im Angebot. Da steht der Preis bei allen noch recht niedrig, aber sie laufen auch alle noch ein paar Tage…
Vielleicht interessiert es ja noch jemanden. Die kleine Stichprobe hat folgendes ergeben:
Die Herren von Chorhop fanden für 14,05€ bzw. 15,50€ einen neuen Eigentümer.
Im Bann des Eichenkönigs ging für 20,10€ bzw. 21,50€ weg.
Rückkehr des Kaisers brachte es auf 14,05€.
Und Sphärenkräfte wollte für einen Startpreis von 35€ niemand haben.
Der einzige Band, der einen Preis erzielte, der annähernd in die Höhen kommt, die im Beitrag hier stehen war Schlacht in den Wolken mit 42,51€.
Also so richtige Goldminen scheinen die vergriffenen Abenteuerbände dann doch nicht zu sein und die Vermutung mit den Mondpreisen im Amazon Marketplace war wohl nicht so unberechtigt.
Also, ich habe selber „Masken der Macht“ für 56 Euro bei Ebay versteigert und hab „Schlacht in den Wolken“ noch zu Hause liegen. Von daher beobachte ich diesen Band schon ein Stück bei Ebay und der Amazon-Preis ist da auch bei Ebay recht realistisch.
Von Schlacht in den Wolken habe ich zumindest das erste Abenteuer (das kaiserliche Tunier) gelesen und fand es sehr stimmungsvoll, aber keine Ahnung wie sich die Kampagne weiterentwickelt.
Beim JdF hängt es wie bei den meisten Kampagnen sehr stark am Meister – sicher noch mehr als bei Einzelabenteuern, allein deswegen, weil es schwieriger ist, alle Fäden im Auge zu behalten, usw. Uns hat die Kampagne sehr viel Spaß gemacht und ich würde sie auf jeden Fall zu den Highlights meiner DSA-Geschichte zählen. Aber da der Railroad-Charakter doch sehr hoch ist, ist die Kampagne auf jeden Fall Geschmackssache.
Zum Thema: In der Wiki-Aventurica existiert doch eine Übersicht mit tatsächlich bezahlten Beträgen
http://www.wiki-aventurica.de/wiki/DSA-Preise_bei_Auktionen
Bei Schlacht in den Wolken liegt der bezahlte Betrag recht nahe an dem von dir rausgesuchten. Bei Rückkehr des Kaisers ist er hingegen absurd weit entfernt. „Märchenwälder, Zauberflüsse“ war schon recht teuer, aber noch weit von knapp 90 Euro entfernt… Eine interessante Liste.
Sicher… Wie konnte ich nur nicht dran denken… Natürlich gibt es dazu schon etwas bei Wiki Aventurica… Es gibt sowieso alles bei Wiki Aventurica…
Ich ignoriere frech die Ironie und sage: Ja, da gibt es einfach Alles – oder zumindest das, wozu jemand Lust hatte, es zu machen. 😀
Selbst „Familienbande“, immerhin ein kostenloses Abenteuer mit einer doch nicht so schlechten Auflage und gerade erst unter die Leute gebracht geht für 30-40 Euro raus bei Ebay.
Ist fürs Autorenego natürlich schon ne schöne Sache.
Na ja, da kommen sicherlich einige Faktoren zusammen, die Preise in die Höhe treiben. A) ist sicherlich das „Interesse“, das bei spätberufenen Komplettsammlern und Leuten eben groß ist, die gerade die geschichtsträchtigen Kampagnen zumindest mal nachgelesen haben wollen (bei letzteren gerne auch mal mit der Kaufen-Lesen-Verkaufen Mentalität: Egal was ich zahle, jemand anderes war bereit 50 Cent weniger zu zahlen, ich kanns also in Zweifelsfall wieder verkaufen).
B) natürlich hat man bei Kampagnen das „Problem“, dass man sie komplett habnen will. Und da kommen dann der Besitzer von Teil eins und der von Teil drei in Konkurrenz um Teil zwei und „treiben“ sich gegenseitig hoch.
B.i) Die obige Argumentation geht dabei auch noch davon aus, dass die drei Abenteuer in gleichen Auflagen publiziert wurden oder verfügbar sind; man beachte die Sache mit den drei Kartensets zu DSA3, wo wegen einer dämlichen VÖ-Politik in einem der Sets eine (2?) Karte exklusiv waren, weswegen das Set deutlich eher ausverkauft war und die Preise wie dämlich stiegen.
C) In den Frühtagen des Online-Verteigerungs Marktes hab ich aber auch manch nettes Geschäft gemacht, insbesondere mit den ersten FanPro-Produkten (Gabe der Amazonen, MOND ÜBER PHEXCAER) und dem Schmidt-Quartett
Ich würde niemals den „Wert“ eines Sammlerobjektes an amazon fest machen. ebay währe da ein wesentlich sinnvollerer Anhaltspunkt.
Weiß ja nicht, ob hier noch jemand mitliest. Aber da ich gerade auf der Suche nach Rückkehr des Kaisers bin, musste ich feststellen, dass die oben genannten Preise inzwischen meilenweit übertroffen werden. Habe gerade ein ebay-Angebot für RdK für schlappe 250 Euro gesehen. Bei Amazon steht es gebraucht für 99. Das ist doch krank, oder?