Wer hätte gedacht, dass ich mal Myranor-Fan werde? Auf der anderen Seite des Meeres der Sieben Winde liegt nicht bloß der Kontinent der Katzen. Dieses Vorurteil habe ich überwunden. Dort liegt eine fantastische Spielwelt voller Abenteuer. Die vom Uhrwerk-Verlag publizierten Myranor-Bücher gehören zu den besten DSA-Produkten, die ich bislang in den Händen gehalten habe.
Die Myranor-Produktpalette umfasst zurzeit 17 Abenteuerbände. Im Vergleich zu Aventurien ist das eine lächerlich geringe Zahl. Das Schöne daran aber ist: In kurzer Zeit lässt sich eine vollständige Sammlung von Myranor-Abenteuern aufbauen. Und ich bin auf einem guten Weg.
Das allererste Myranor-Abenteuer Palast der Goldenen Tiger erschien bereits 2001 und ist immer noch für wenig Geld als Restexemplar erhältlich. Ähnliches gilt für die anderen älteren Bände, die von Fantasy Productions herausgegeben wurden. Mittlerweile ist meine Sammlung von Myranor-Abenteuern auf 13 angewachsen. Es fehlen nur noch vier Bände: Verwunschene Seelen, Tod in Valantia, Gefährliche Gassen und Die verbotene Kammer.
Nicht allein die Sammelleidenschaft ist es, die mich antreibt. Dahinter steckt die zweite Phase meines Güldenland-Projekts. Das Ziel ist es, eine Rezension zu allen Myranor-Abenteuern zu verfassen.
Mittlerweile muss ich eingestehen: Dieses Ziel ist ambitionierter als ich anfangs dachte. Die älteren Myranor-Abenteuer sind von… nunja… ganz eigener Machart. Palast der Goldenen Tiger hat einen gewissen Charme, aber schon der zweite Abenteuerband Äonenstaub ist überhaupt nicht mein Fall. Neben einigen groben Schnitzern in der Handlung konzentriert sich Äonenstaub viel zu sehr auf die Myranor-Aspekte, die lange Zeit der Grund für meine Ablehnung des Güldenlandes waren: Luftschiffe und Katzen. Schrecklich.
Sollte ich irgendwann tatsächlich alle Myranor-Abenteuerbände gelesen haben, wird es auf jeden Fall einen Text darüber geben, wie sich die Machart der Myranor-Abenteuer über die Zeit wandelte. Bis dahin kann ich mich immerhin an einer nahezu vollständige Myranor-Sammlung im Regal erfreuen. Das hat auch was.
8 Gedanken zu “Sammlerstolz: Myranor-Abenteuer”
Oh, ja. Die älteren Myranor-Abenteuer sind wirklich „eigenwillig“. Wünsche gute Nerven beim Rezensieren. Du hast es schon nach wenigen Seiten absolut gut erkannt, dass anscheinend in den ersten Jahren das Hauptaugenmerk darauf lag, sich von DSA-Abenteuern abzusetzen – das wurde aber nicht über anderen Aufbau oder so erreicht, sondern über das Betonen des „speziell Myranischen“.
Das ist echt Geschmackssache. Mir gefällt das alte Myranor viel, viel besser. Ein Abenteuer wie Palast der Golden Tiger ist für mich der Inbegriff dafür, was Myranor großartig macht – allein die Episode mit der Sphinx… Es tut mir schon ein wenig in der Seele weh, wenn die neuen Produkte in den Himmel gelobt werden, weil sie weniger fantastisch sind. Aber ich erkenne auch an, dass durch die Mainstreamisierung neue Spieler gewonnen werden. So ist eigentlich im aktuellen Myranor Platz für alle: die Puristen und die Neulinge. Auch die Abenteuer sind da immer noch abwechslungsreich genug. Die zwei letzten Anthologien haben mich nicht umgehauen, Die ewige Mada ist aber wieder genau Myranor für mich. Bin gespannt auf den Südband, wo der Katzenfaktor wieder deutluch höher sein dürfte 😉 Viel Spaß beim Rezensieren 🙂
Die Sphinx fand ich auch ganz nett. Irgendwie oldschool. Ansonsten: Es darf schon fantastisch sein. Aber dosiert. Äonenstaub übertreibt es (für meinen Geschmack).
„Es war nicht alles schlecht im alten Myranor!“
Autobahn … äh … 😉 Gerade Palast der Goldenen Tiger war doch wirklich ein gelungener Auftakt.
Schade das das Projekt der Aktualisierung der alten Myranor Abenteuer an die neuen Regeln und Beschreibungen in der Wiki-Myrana nicht weitergeführt wurde. Wäre heutzutage doch immer noch für viele nutzbar. Ein Ergebnis könnte man heutzutage ja in die Wiki-Aventurica einbinden oder als Komplett-Download auf der Uhrwerk-Homepage anbieten.
Vielleicht findet sich ja doch noch mal jemand, der sich dieses Projekts erbarmt…
Ich glaube da kann ich mithalten, soll ich das bild meiner Sammlung mal schicken?
Ich verweise mal hierauf: https://www.arkanil.de/2011/02/aufruf-ich-will-eure-regale-sehen/ 🙂
Hallo!
Ich hab jetzt dank des „Arkanil-Hypes“ rund um Myranor auch endlich einmal gewagt mir Myranor zuzulegen: konkret „Unter dem Sternenpfeiler“.
Ich muss sagen: WOW! Vollfarbig. Sinnvoller Aufbau. Gerade soviel beschrieben wie notwendig. Keine Einengungen der Phantasie.
Glücklicherweise weniger Tiermenschen als befürchtet und vielleicht etwas zu viel Antike.
So wünsche ich mir künftige DSA-Regionalbeschreibungen… (ja, aber bitte nicht sogleich – hab gerade mal die letzte Sammlung voll gekriegt…).
Was ich besonders unterstreichen möchte ist der gelunge sinnvolle Aufbau der Artikel – die Vorstellung der Völker, Religionen und vor allem der Häuser und deren Motive. Auch der Städtegenerator ist echt mal ein Instrument das man verwenden kann.
Womit ich am Wenigsten kann sind die magomechanischen „Pistolen“… also … ähem… musste das sein…?
Auch anfangs steht sinngemäß, dass man alles spielen könne: Ritterabenteuer, Sklavenaufstand, Erkundungsreise und eben auch Spionagethriller…
Das wäre mein einziger Kritikpunkt: Warum muss eigentlich bei einem Produkt aus der DERE-Welt auf einem Kontinent ALLES bespielbar sein… Man getrost gewisse Sujets weglassen, damit die Welt in sich besser funktioniert. Ich vermute mal, dass würde den Absatz wenig beeindrucken.
Alles in allem: DAnke für den „Hype“
LG.,
Ralf